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Entwicklung und Analyse von Methoden zur Identifikation von korrelierten Parametern in Mehrfeldproblemen

Fachliche Zuordnung Angewandte Mechanik, Statik und Dynamik
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 264166740
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt behandelte als Thema die Entwicklung und Analyse von inversen Verfahren mit dem Ziel korrelierte Parameter in Mehrfeldsystemen robuster zu identifizieren. Speziell für Strömungsprobleme in porösen, deformierbaren Strukturen unter Berücksichtigung thermaler Effekte ließen sich die vorgeschlagenen Konzepte gut anwenden und analysieren. Dabei wurde die Komplexität der inversen Aufgabe durch eine sukzessive Flexibilisierung des Parameterraumes über die verschiedenen Publikationen erhöht, welches unterschiedliche Anforderungen an die einzusetzenden Methoden mit sich zog (lokale/globale Suchmethoden der nicht-linearen Optimierung —> iterative Verfahren zur Lösung schlecht-gestellter Probleme). Als Grundlage diente eine thermo-hydro-mechanische transiente Mehrphasenformulierung des direkten Problems, welche zunächst entsprechend validiert werden konnte. Als Anwendungen dienten hier die numerische Beschreibung und Bewertung sowohl von geotechnischen Absperreinrichtungen als auch von Staumauern. Über anschließende Sensitivitätsanalysen konnten aus der Vielzahl der in den Stoffgesetzen enthaltenen Parameter die wesentlichen Kennwerte extrahiert werden. Zur Beschreibung von möglichen Anomalien / Rissen / Schädigungen wurden sowohl verschmierte Rissmodelle wie auch diskrete Varianten (XFEM-basiert) analysiert. Als Ergebnis zur Frage, wie allgemein mit korrelierten Parametern in inversen Problemen umgegangen werden kann, kommen wir zu dem Schluss, dass es dienlich ist, nach einem Parameter (d.h. örtliche Parameterverteilung) zu suchen, von der die anderen abgeleitet werden können. Dies ist in der gewählten Anwendung die Porosität, von der Größen wie hydraulische Durchlässigkeit, mechanische Steifigkeit und thermische Leitfähigkeit bestimmt werden können. Die Abhängigkeit kann zum einen über den Einsatz bestehender konstitutiver Beschreibungen erfolgen, z.B. Kozeny’s Model (Durchlässigkeit in Abhängigkeit der Porosität) oder durch statistische Herangehensweisen, wobei der Grad der Korrelation als weiterer Parameter in die inversen Aufgaben einfließt. Insgesamt konnte in allen Arbeiten gezeigt werden, dass die gemeinsame Betrachtung der Messgrößen verschiedener physikalischer Felder zu besseren und robusteren Identifikationsergebnissen führt als getrennte Rekonstruktionen für jeweils nur ein physikalisches Feld. Damit können auch Varianzen in den ermittelten Größen reduziert sowie Probleme der nicht eindeutigen Identifizierbarkeit umgangen werden. Unsicherheiten in den identifizierten Größen (Lage, Form, Intensität der Schädigungen) konnten mittels Methoden des Uncertainty Quantification bestimmt werden. Dafür wurden die inversen Probleme in einem Sampling-Verfahren unter streuenden Modell- und algorithmischen Parametern wiederholt. Die Ergebnisse, in Analogie zu Histogrammen dargestellte Häufigkeiten, können die Unsicherheiten in den Ergebnissen ablesen lassen und diese für gängige messtechnische Installationen und Sensorgüten als hinreichend klein einschatzen lassen. Aus dem Projekt sind wertvolle Vorarbeiten för ein zweites in der Thematik angesiedeltes DFG-Projekt entstanden: „Bestimmung der Veränderungen des Tragwerkzustandes von Staumauern über erweiterte wellen-basierte Inversionen und multiphasen-XFEM Formulierungen”. In diesem Projekt wurde mittlerweile ein Patent bewilligt. Aktuelle Gespräche mit Partnern aus der Industrie zeigen die Relevanz und wirtschaftliche Anwendbarkeit.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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