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Servohydraulische Prüfmaschine

Subject Area Materials Engineering
Term Funded in 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 264410992
 
Final Report Year 2019

Final Report Abstract

Die Nutzung der servohydraulischen Prüfmaschine erfolgte durch die Professuren Festkörpermechanik und Technische Mechanik/Dynamik der Technischen Universität Chemnitz. Die Besonderheit derartiger Prüfmaschinen besteht darin, hohe Belastungsgeschwindigkeiten im zügigen und zyklischen Bereich realisieren zu können. Diese Eigenschaft wurde in den Forschungsvorhaben vielfältig genutzt. Dabei erfolgte die Prüfung unterschiedlicher Proben in verschiedenen Kraft-, Weg- und Geschwindigkeitsbereichen. Im Bereich der Entwicklung von Demonstratoren aus stranggepressten Aluminium/Magnesium-Verbunden im Rahmen des DFG Sonderforschungsbereiches 692 wurde die Prüfmaschine für die Untersuchung des Schädigungsverhaltens der Grenzschicht (Interface) zwischen beiden Metallen bei erhöhten Temperaturen eingesetzt. Untersucht wurde der Einfluss der Grenzschichtdicke sowie der Belastungsgeschwindigkeit auf die Schädigung (Fragmentierung) des Interface. In Rinnenstauchversuchen wurden aus dem stranggepressten Halbzeug entnommene Proben belastet und deformiert. Mithilfe der servohydraulischen Prüfmaschine konnten die für diese Forschung notwendigen Belastungsgeschwindigkeiten (bis zu 200 mm/s) realisiert werden. Experimentell nachgewiesen wurde eine erhöhte Neigung zur Fragmentierung bei steigender Belastungsgeschwindigkeit und größerer Grenzschichtdicke. Darüber hinaus wurden im Schwerpunktprogramm SPP1712 Versuche zur Identifikation der Parameter eines Materialmodells für einen teilkristallinen Thermoplast durchgeführt. In dem betreffenden Teilprojekt wird ein intrinsischer Hybridbverbund, speziell ein Aluminium-FVK-Hybrid, experimentell und simulativ untersucht. Zur Abbildung des Materialverhaltens des Matrixwerkstoffes PA 6 wurde ein viskoelastischviskoplastisches Materialmodell entwickelt. Dabei stellt dieses Materialmodell die Grundlage dar, den FVK simulativ zu charakterisieren. Zusätzlich wurde das Materialmodell auch im Rahmen der Identifikation und Simulation der Interfacebeanspruchung angewendet. Zur Bestimmung der Parameter des Materialmodells wurden Zugproben aus PA6 verwendet und im Zugschwellbereich mit unterschiedlichen Grundbeanspruchungen und Amplituden bei verschiedenen Prüffrequenzen belastet. Dabei ermöglichte die Anwendung der servohydraulischen Prüfmaschine Untersuchungen in einem großen Belastungsgeschwindigkeitsbereich. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Probekörperdesign für hochpräzise Zug-/Druckmessungen“ wurde ein Hantel-Probekörper mit Belastungsvorrichtung für die Umsetzung von Zug-/Druckversuchen zur Materialcharakterisierung und Parameteridentifikation mit Elastomerproben entwickelt. Das Probekörper-Setup, welches sehr große Stauchungen bei nahezu homogener Beanspruchung ermöglicht, wurde unter Verwendung der servohydraulischen Prüfmaschine für die Charakterisierung der Werkstoffe hinsichtlich dynamischer Verhärtung und weiterer geschwindigkeitsabhängiger Effekte (Reibungseinfluss, Erwärmung) sowie für Lebensdauerversuche genutzt. Dafür wurden zyklische Versuche mit verschiedenen Amplituden und Prüffrequenzen durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchungen erfolgte die Implementierung eines Digital Image Correlation (DIC) Systems zur berührungslosen Erfassung der Deformationen auf der Probenoberfläche für einen großen Geschwindigkeitsbereich. Darüber hinaus wurde die Prüfmaschine im Forschungsprojekt „Entwicklung von Grundlagen für dünne Schichten und Materialien in Industrieanwendungen“ in Kooperation mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau für die Ermittlung dynamischer Materialparameter von verschiedenen Epoxidharzen genutzt. Grundlage dafür waren zyklische Zugversuche mit einer Variation der Prüffrequenz bis zu 70 Hz. Die Bestimmung der Materialparameter erfolgte mittels Fourier-Transformation. Im Fokus stand dabei die Analyse der Dämpfungseigenschaften der Materialien. Weiterhin wurden Versuche zur Analyse des Ermüdungsverhaltens von Applikationen mit elektrischen Dehnungsmessstreifen durchgeführt. Die Sensoren wurden dazu auf Aluminiumproben präpariert. Erste Untersuchungen zur Lebensdauer der Applikationen erfolgten mittels Zugschwellbelastung. Die Besonderheit dieser Untersuchungen liegt in einer plastischen Vordeformation der Proben und DMS. Die Wegamplituden wurden deutlich kleiner als die Vorlast gewählt (Verhältnis Amplitude/Vorlast ca. 1/10). Im Rahmen des DFG-Projektes „Physikalisch-konsistente Simulation der Thermodynamik faserverstärkter Kunststoffe“ wird das dynamische Verhalten von Profilstäben (Hohlprofile) aus faserverstärkten Kunststoffen (CFK) untersucht. Für diese genannten Profilstäbe gibt es keine Herstellerangaben zum dynamischen Elastizitätsmodul des Faserverbundes. Daher ist es für die numerische Simulation der Stäbe erforderlich, Materialparameter basierend auf experimentellen Daten zu identifizieren. Dafür wurden mit der servohydraulischen Prüfmaschine Zugschwellversuche durchgeführt. Aufgrund der Werkstoffeigenschaften und der speziellen Probengeometrie war es zunächst erforderlich, die Klemmbedingungen der Proben systematisch zu untersuchen und gezielt einzustellen. Mithilfe der experimentellen Untersuchungen konnten bei Frequenzen zwischen 5 Hz und ca. 100 Hz Werte für den dynamischen Elastizitätsmodul ermittelt werden.

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