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Mechanisms underlying the emergence of consciously aware knowledge in an implicit learning task

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2014 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 265015646
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Das wesentliche Ziel des Projekts war es zu prüfen, welche Mechanismen an der bewussten Gewahrwerdung einer implizit erlernten Repräsentation beteiligt sind. Genauer wurde in den durchgeführten Experimenten die Annahme eines simplen assoziativen Verstärkungsprozesses gegen die Unexpected-Event Hypothese (UEH) getestet. Erstere geht davon aus, dass dasselbe Lernsystem für die Entstehung impliziten und expliziten (Sequenz-)Wissens verantwortlich ist und somit der Übergang von implizitem zu explizitem Wissen graduell ist. Hingegen ist der UEH zufolge involviert implizites und explizites Wissen unterschiedliche Lernsysteme. Implizite Information ist in enkapsulierten, nicht bewusstseinsfähigen Modulen repräsentiert, während eine bewusste Verarbeitung die Integration der Information verschiedener Module erfordert. Demzufolge wäre eine reine Verstärkung der implizit erlernten Repräsentation nicht hinreichend, damit explizites Wissen entsteht. Vielmehr braucht es die Wahrnehmung einer unerwarteten Veränderung im beobachtbaren Verhalten, damit eine Suche nach dem Grund für diese Veränderung initiiert wird. Explizites Wissen ist entsprechend das Resultat dieser Suchprozesse. In der Projektphase führten wir verschiedene Serien von Experimenten durch, in denen auf unterschiedliche Art die Wahrscheinlichkeit, eine Veränderung im eigenen Verhalten wahrzunehmen, manipuliert wurde. Wir konnten so erfolgreich zeigen, dass implizites Sequenzlernen zur flüssigeren Aufgabenbearbeitung führt, ohne dass das zugrunde liegende Wissen bewusst verfügbar ist. Durch verschiedene experimentelle Manipulationen beeinflussten wir die Wahrnehmung der durch implizites Lernen bedingten Flüssigkeitsunterschiede in der Aufgabenbearbeitung. Entsprechend den Vorhersagen der Unexpected-Event Hypothese fanden wir einen signifikanten Anstieg im expliziten Sequenzwissen, wenn die Flüssigkeitsunterschiede während der Lernphase für die Vpn wahrnehmbar waren. In einer zweiten Experimentalreihe wählten wir eine andere Manipulation der Wahrscheinlichkeit, eine Veränderung im eigenen Verhalten zu bemerken. In diesem Fall wurde manipuliert, inwiefern die Vpn einen der Reaktion folgenden Stimulus (einen Ton) als Effekt ihrer eigenen Handlung interpretierten oder aber als ein von der Handlung unabhängiges Ereignis repräsentierten. Auch hierbei wurde kontrolliert, dass sich die unterschiedlichen Trainingsbedingungen hinsichtlich der assoziativen Stärke der Wissensrepräsentation nicht unterschieden. Die Befunde zeigten ebenfalls, dass das explizite Sequenzwissens nur dann anstieg, wenn die Vpn den der Reaktion folgenden Stimulus als Effekt ihrer Handlung interpretierten. Im Sinne der Unexpected-Event Hypothese legen die Befunde nahe, dass ein im Verlauf der Aufgabe zunehmendes Gefühl entsteht, Kontrolle über die Ereignisse in der Aufgabe zu haben. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Vpn bemerken, dass ihr Verhalten wiederholt dieselben Reizkonfigurationen in der Umwelt hervorruft. Erneut sprechen diese Befunde gegen die Annahme, dass implizit erworbenes Wissen durch graduelle Verstärkung in eine explizite Repräsentation übergeht. Insgesamt sprechen die vorliegenden Ergebnisse gegen die Annahme eines singulären Lernsystems, in dem Wissen durch graduelle Verstärkung von einem impliziten in einen expliziten Zustand übergeht. Vielmehr scheinen sie die Annahme der UEH zu stärken, dass der Übergang von impliziten zu bewussten (Sequenz-)Repräsentationen davon abhängig ist, dass eine (überraschende) Veränderung im eigenen Verhalten beobachtet wird und hiermit explizite Inferenzprozesse auslöst. In weiteren Studien wäre weiter abzusichern, ob durch einen zusätzlichen expliziten Suchprozess die implizit erlernte Information selbst dem Bewusstsein zugänglich gemacht wird oder vielmehr eine ganz neue, von der impliziten Repräsentation unabhängige, explizite Repräsentation entsteht.

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