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Weltsichten. Digitalisierung und Erschließung fotografischer Archive bedeutender Forschungsreisender

Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265081894
 
Im Rahmen des Projekts sollen fotografische Nachlässe deutscher Forschungsreisender aus der Zeit von 1870 bis 1950 in Auswahl digitalisiert und erschlossen in der Bilddatenbank der Deut-schen Fotothek publiziert werden. Es handelt sich um international bedeutende fotografische Do-kumentationen länderkundlicher Forschungsreisen aus den Beständen der Deutschen Fotothek der SLUB Dresden und der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES). Sie ent-standen auf Expeditionen von namhaften Forschungsreisenden, Ethnologen, Anthropologen oder Geographen, wie Carl Troll (1899-1975), Günter Tessmann (1884-1969) oder Karl Weule (1864-1926). Die für das Projekt ausgewählten, insgesamt rund 85.000 meist unikal überlieferten Bild-quellen dokumentieren die Geschichte der Erforschung und Dokumentation der Welt durch deut-sche Wissenschaftler im 19. und 20. Jahrhundert. In ihrer Gesamtheit geben sie Einblicke in Le-ben, Kultur und Umwelt auf allen Kontinenten. Da ihrer Entstehung unterschiedliche wissenschaft-liche Intentionen zugrunde liegen, geben die Bilder die Welt aus spezifischen Blickwinkeln wieder, die in der Summe trotz der Dominanz des europäischen Blicks Möglichkeiten übernationaler Be-trachtung eröffnen.Obwohl es sich um Quellen ersten Ranges handelt, fristen diese wie die meisten solcher Bestände bis heute ein Schattendasein. Die einschlägigen Bildbestände werden zwar überwiegend in den Archiven öffentlicher Einrichtungen aufbewahrt, sie sind aber in der Regel nicht oder nur unzu-reichend erschlossen und damit der Forschung kaum zugänglich.Mit der digitalen Präsentation ausgewählter fotografischer Sammlungen werden die strukturellen Voraussetzungen für interdisziplinäre Diskurse verbessert. Die Bildquellen sind für die Wissen-schaftsdisziplinen, die sie ursprünglich schufen, von Bedeutung, darüber hinaus aber auch grund-legend für bildwissenschaftlich orientierte Forschungsansätze. Durch die Bereitstellung in Form vollumfänglich für wissenschaftliche Zwecke nachnutzbarer Digitalisate und CC0 lizenzierter Meta-daten über eine OAI/PMH Schnittstelle für das Harvesting u.a. in die Deutsche Digitale Bibliothek, die Europeana und in Fachinformationsdienste sollen die Projektergebnisse wissenschaftsge-schichtliche und andere Forschungen unterstützen, indem Voraussetzungen geschaffen werden, das Bildmaterial wieder in Kontexte von Dokumenten zu Expeditionen und Forschungsreisen, von gesammelten Artefakten und Naturalien und dabei entstandenen Bild- und Schriftquellen zu stel-len, was wiederum neue Verbindungen zwischen den historischen Fachdisziplinen sowie zwischen Museen und der universitären Forschung eröffnet. Dies gilt gleichermaßen für Forschungen in Deutschland und Europa als auch in den ehemals bereisten Ländern und Regionen. Für Forscher aus den Herkunftsländern können diese Bildquellen als Zeugnisse ihrer Geschichte von großem Interesse sein und nun die Basis transkontinentaler Diskurse bieten.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich Professor Dr. Sebastian Lentz
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Hartwig Fischer, bis 3/2016
 
 

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