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Modellierung von Agrarstrukturwandel unter Berücksichtigung von Wettbewerb zwischen heterogenen Unternehmen, Unsicherheit und unterschiedlichen Marktinterventionen
Antragsteller
Professor Dr. Jan-Henning Feil
Fachliche Zuordnung
Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265161039
Der Agrarsektor ist weltweit erheblichen Veränderungen in seinen allgemeinen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Infolgedessen sind Anpassungen sowohl auf einzelbetrieblicher als auch auf sektoraler Ebene zu erwarten. Bislang werden in der Literatur bei der Analyse von Agrarstrukturwandel im Allgemeinen, und von Investition- und Desinvestitionsentscheidungen im Besonderen, jedoch wichtige Aspekte außer Acht gelassen. So gibt es kein Modell, welches die Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen von heterogenen Unternehmen in wettbewerbsintensiven Märkten im Realoptionskontext, d.h. unter simultaner Berücksichtigung von Unsicherheit der Rückflüsse, Irreversibilität und zeitlicher Flexibilität, analysieren kann. Somit besteht bei Politikfolgenabschätzungen die Gefahr, dass das Anpassungsverhalten landwirtschaftlicher Unternehmen ungenau bzw. fehlerhaft prognostiziert wird. Darüber hinaus bleibt begrenzte Rationalität von Entscheidungsträgern, die in der Realität häufig beobachtet wird, bei bisherigen Analysen im Hinblick auf den Agrarstrukturwandel weitestgehend unberücksichtigt. Daher hat dieses Projektvorhaben das übergeordnete Ziel, ein agentenbasiertes Realoptionsmodell zu entwickeln, welches die zuvor genannten Aspekte berücksichtigt und somit realistischere Prognosen des Anpassungsverhaltens landwirtschaftlicher Unternehmner an sich ändernde Rahmenbedingungen und der Implikationen für den Agrarstrukturwandel ermöglicht. In Bezug auf das übergeordnete Ziel sollen folgende konkrete Fragestellungen beantwortet werden:1. Wie können Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen von heterogenen Unternehmen und ihre Interaktionen in kompetitiven Agrarmärkten im Rahmen des Realoptionsansatzes simultan modelliert werden? 2. Wie können unterschiedliche, für den Agrarsektor relevante Marktinterventionen, wie handelbare Produktionsquoten oder Treibhausgas-Emissionsrechte, in Realoptionsmodelle integriert werden, die heterogene Entscheider explizit berücksichtigen? Welche Implikationen ergeben sich aus der Einführung, verstärkten Nutzung, Rückführung oder Abschaffung dieser Interventionen für den Agrarstrukturwandel? 3. Wie kann begrenzte Rationalität von landwirtschaftlichen Unternehmern, welche in vorhergehenden Studien nachgewiesen wurde, quantifiziert und in Modellen verarbeitet werden, die das einzelbetriebliche Anpassungsverhalten an veränderte (politische) Rahmenbedingungen analysieren?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen