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Topographien. Raumkonzepte in Literatur und Film der Postmoderne

Applicant Ulrich Meurer
Subject Area General and Comparative Literature and Cultural Studies
Term from 2006 to 2007
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 26518521
 
In der Postmoderne, geprägt von Skepsis gegenüber einer verweisenden Relation zwischen Zeichen und Realität, zeichnet sich zuweilen eine „rekonstruktive“ Tendenz ab, die der künstlerischen Äußerung - zumindest provisorisch - eine Referenz zugestehen will. So fragen die hier untersuchten Texte (Paul Austers und Don DeLillos) bzw. Filme (Peter Greenaways und Michelangelo Antonionis) inhaltlich wie formal nach der Möglichkeit, jenseits medialer Zeichenprozesse und Erzählstrategien ein „reales“ Außen zu erreichen. Dabei steht die Raumkategorie im Mittelpunkt der Darstellungen, indem sich der im Text oder auf der Leinwand repräsentierte Raum und derjenige der Repräsentation wechselseitig bespiegeln. Zu ihrer Beschreibung erweist sich die von Gilles Deleuze bereitgestellte Topologie als überaus geeignet, da sie neben den konkreten Räumen etwa philosophische Konzepte in kodierte Zonen bzw. „Plateaus“ aufteilt und auch die Kunst, zwischen Struktur und Chaos, in einer räumlichen Terminologie aufhebt. Allerdings markieren die analysierten Werke den realen Raum in der Kunst letztlich als utopisch, decken die „unvermittelte Vermittlung“ der Welt als Widerspruch auf und richten sich - ohne allen resignativen Gestus - im Schrift- oder Bildzeichen als ihrer essentiellen Bedingung ein: Der Postmoderne ist bewusst, dass der reale Topos in der Kunst ein Utopos ist und dass sich ihm dennoch nur die Topo-Graphien anzunähern verstehen.
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