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Corpus Musicae Ottomanicae (CMO). Kritische Editionen vorderorientalischer Musikhandschriften

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung seit 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265450857
 
Ab dem Beginn des 2. Dezenniums des 19. Jahrhunderts wurde im Osmanischen Reich, zunächst in Istanbul, das Repertoire der höfischen und urbanen Kunstmusik in einer zunehmenden Anzahl von Manuskripten aufgezeichnet. Hierzu wurde vorrangig ein von dem Armenier Hamparsum Limonciyan (1768-1839) vor 1813 entwickeltes Notationsverfahren verwendet, das sich als Aufzeichnungsmedium für das Kunstmusikrepertoire exzellent eignet. Daneben fand ab der Mitte der 1830er Jahre auch die westliche Notation zunehmend Verwendung. Der Manuskriptbestand in beiden Notationsformen ist von nicht zu überschätzender Bedeutung für die Überlieferung einer Kunstmusikkultur, die bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein in den Metropolen der heutigen Türkei ebenso gepflegt wurde wie in den urbanen Zentren Syriens und Ägyptens. Für die Musikforschung, die durch den Quellenbestand erstmalig historische Phänomene und Prozesse in den Musikkulturen erschließen kann, wie auch für die Orientalistik sind die Quellen von erstrangiger Bedeutung. Das Ziel des beantragten Langfristvorhabens ist es, in einer ersten, siebenjährigen Projektphase kritische Editionen der zentralen Handschriften in Hamparsum-Notation aus dem 19. Jahrhundert anzufertigen. Die zweite, fünfjährige Projektphase widmet sich vornehmlich der kritischen Edition ausgewählter, in westlicher Notation geschriebener Manuskripte aus diesem Zeitraum. Die Edition der Liedtexte erfolgt parallel im interdisziplinären Verbund. Die Edition des Corpus Musicae Ottomanicae (CMO). Kritische Editionen vorderorientalischer Musikhandschriften erfolgt als Open-Access-Source und wird von der Redaktion der Max Weber Stiftung, perspectivia.net, online veröffentlicht; daneben werden die Editionen der Einzelhandschriften als Book-on-Demand-Ausgaben erhältlich sein. Das Gesamtvorhaben wird durchgeführt am Institut für Musikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Kooperation mit dem Orient-Institut Istanbul und perspectivia.net (beide Max Weber Stiftung. Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, Bonn) sowie dem Institut für Arabistik und Islamwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ein internationaler wissenschaftlicher Beirat begleitet das Projekt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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