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Entlehnung von Argumentstruktur in Sprachkontaktsituationen: der Einfluss des Altfranzösischen auf das Mittelenglische
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Achim Stein; Professorin Dr. Carola Trips
Fachliche Zuordnung
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265711632
Der Erstantrag für das BASICS Projekt basierte auf der Annahme, dass strukturelle Entlehnung in Situationen intensiven Sprachkontakts Effekte in der Nehmersprache zeigt, und dass diese Effekte anhand einer diachronen Analyse der Argumentstrukturen von Verben identifiziert werden können. Am Ende von Phase 1 haben unsere bisherigen Ergebnisse diese Annahme nicht nur bestätigt, sondern auch neue Erkenntnisse bzgl. der Entstehung und Entwicklung einerReihe von grammatischen Strukturen des Englischen erbracht. Trotz dieser bestätigenden Ergebnisse sprechen folgende Gründe für eine Fortsetzung des Projekts: erstens wird die Annahme, dass es sich hier um unidirektionale Entlehnung handelt, weder der Komplexitätder Sprachkontaktsituation noch der bislang untersuchten Phänome gerecht, ebenso wenig wie der Begriff 'borrowing'. Wir haben uns bisher mit verschiedenen Typen des 'copying' befasst undfestgestellt, dass in unserer Kontaktsituation dieser Prozess bidirektional ist. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, das Anglo-Französische als Kontaktvarietät eingehend zu untersuchen. Unsere neue Kooperation mit dem 'Anglo-Norman Dictionary'-Projekt ermöglicht uns dies erfreulicherweise. Zweitens lassen sich viele Phänomene nur in diachronen verbbezogenen Analysenerkennen, und aufgrund der Komplexität der Lemmatisierung mittelenglischer Verben stehen wir gerade erst am Anfang der Auswertungen.Wir sind überzeugt, dass unsere Forschung in Phase 2 nicht nur unsere bisherigen Ergebnisse untermauern und ein viel klareres Bild dieser besonderen Kontaktsituation ergeben wird, sondern dass wir auch einen wesentlichen Beitrag zur Theorie des Sprachkontakts und Sprachwandels leisten werden, indem wir darstellen, wie Kontakt und seine strukturellen Effekte theoretisch modelliert werden können. Drittens haben wir in Phase 1 ein ideales Forschungsteamgefunden, mit dem wir dieses doch sehr spezifische Thema optimal untersuchen können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir belastbare Ergebnisse in Empirie und Theorie erst mit Abschluss der Fortsetzungsphase liefern können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen