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Untersuchung der antidepressiven Wirkung von Glutamatantagonismus durch Messung bildgebender morphologischer, metabolischer und neuronaler Netzwerkveränderungen in einem genetischen Tiermodell der Depression
Antragstellerin
Dr. Natalia Gass
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266329777
Depressionen und durch sie bedingte nachhaltige Beeinträchtigungen bleiben ein drängendes klinisches Problem, zumal nur rund zwei Drittel der Patienten auf Standardtherapien ansprechen. Eine optimierte Behandlung setzt ein besseres und spezifischeres Verständnis der involvierten Hirnfunktionen voraus. Eine zunehmende Anzahl an neuen Studien weist auf eine wichtige Rolle des glutamatergen Systems hin. So zeigten randomisierte klinische Studien einen raschen antidepressiven Effekt nach Gabe des NmethylDaspartat Rezeptorantagonisten Ketamin selbst bei bis dahin therapie-resistenten Depressionen (TRD). Diese schnelle klinische Verbesserung eröffnet neue therapeutische Hoffnungen, da sie sich klar vom Wirkungsverlauf klassischer Antidepressiva unterscheidet, bei denen es oft Wochen bis zum Wirkeintritt dauert. Wir möchten kongenital hilflose Ratten (cLH) als valides, genetisches Tiermodell der TRD einsetzen, um folgende Fragen zu beantworten: 1.Welche funktionellen, morphologischen und metabolischen Veränderungen treten durch eine Ketamingabe im Gehirn auf und welche davon stehen in Zusammenhang mit dem antidepressiven Effekt? 2.Welches ist die optimale Ketamindosis, um einen schnellen, antidepressiven Wirkeintritt zu erhalten? 3.Was ist der Unterschied zwischen einer hohen versus einer niedrigen Ketamindosis auf Hirnfunktion, Morphologie und Metabolismus? 4.Zeigen sowohl akute als auch kontinuierliche Ketamingaben einen anhaltenden antidepressiven Effekt? 5.Was ist der hirnfunktionelle Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Ketamingabe?Veränderungen der Hirnfunktion werden mittels funktioneller Ruhe Magnet¬resonanz-tomographie, sowie metabolische und morphologische Veränderungen mittels Magnetresonanzspektroskopie und voxelbasierter Morphometrie gemessen. Die Tiere werden bzgl. Hilflosigkeit getestet und die Ergebnisse mit den Veränderungen der Funktionellen Konnektivität korreliert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen