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Die Bestimmung der indirekten Kosten antimikrobieller Resistenz - Ein erster Ansatz zur Quantifizierung resistenzbedingter Anpassungsreaktionen

Antragsteller Dr. Klaus Kaier
Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267349491
 
Das Auftreten und die Verbreitung antimikrobieller Resistenz (AMR) ist auch nach Jahren der Forschung ein weitgehend ungelöstes Problem. Die sichtbarste Folge dieser Entwicklung, die im Krankenhaus erworbene Infektion, stellt für den betroffenen Patienten ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und führt nicht nur nachweislich zu einem deutlichen Anstieg an Morbidität und Letalität, sondern auch zu einer nicht unwesentlichen finanziellen Belastung des Gesundheitssystems. Entsprechend fokussierte sich auch die medizinische und ökonomische Forschung in diesem Bereich auf Zusammenhänge rund um Patienten mit im Krankenhaus erworbenen Infektionen. Allerdings beeinflusst die zunehmende Verbreitung von AMR auch die medizinische Behandlung nicht infizierter Patienten. Wie bei allen übertragbaren Krankheiten üblich, veranlasst alleine das Wissen um die Möglichkeit einer Übertragung oder gar Infektion Patienten und Ärzte dazu ihr Verhalten entsprechend anzupassen. Als Folge dessen führen sich im Zeitablauf ändernde Resistenzraten zu resistenzbedingten Anpassungsreaktionen der medizinischen Entscheidungsträger, um auch vor dem Hintergrund einer gewandelten Resistenzsituation eine bestmögliche Behandlungsentscheidung zu gewährleisten. Diese resistenzbedingten Anpassungsreaktionen können als prophylaktische Maßnahme zur Vermeidung einer späteren Infektion verstanden werden. Änderungen der empirischen Antibiotikagabe aufgrund einer sich ändernden Resistenzsituation, beispielsweise, stellen eine solche Anpassungsreaktion dar und führen potentiell zu höheren Behandlungskosten, Einschränkung der therapeutischen Handlungsmöglichkeiten, Arzneimittelinteraktionen und/oder Nebenwirkungen. In der internationalen Literatur werden resistenzbedingte Anpassungsreaktionen und deren vielfältige Auswirkungen auf die moderne Medizin vielfach erwähnt, deren Quantifizierung in empirischen Arbeiten allerdings bislang fast gänzlich vernachlässigt.Das wesentliche Ziel des vorliegenden Projektes ist die Identifikation und Anwendung geeigneter Methoden zur Bestimmung der indirekten Kosten antimikrobieller Resistenz. Hierzu sollen geeignete Datenquellen und statistische Verfahren zur Quantifizierung resistenzbedingter Anpassungsreaktionen Anwendung finden, aus deren Ergebnissen sich die indirekten Kosten antimikrobieller Resistenz ableiten lassen. Insgesamt werden drei verschiedene Szenarien resistenzbedingter Anpassungsreaktionen im vollstationären Bereich betrachtet, deren methodische Ansätze und Ergebnisse auch im Sinne zukünftiger Arbeiten mit einem hohen Grad der Übertragbarkeit präsentiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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