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Yunnans (SW-China) rasanter Hydroenergieausbau und der Wasser-Energie-Umwelt-Nexus.

Antragsteller Dr. Thomas Hennig
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267459381
 
Die Transformation des Energiesektors und die Sicherstellung der Energieversorgung gehört weltweit zu den großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Im Gegensatz zu Deutschland spielt dabei in vielen Ländern der Hydroenergieausbau eine zentrale Rolle. Insbesondere in Asien stellt Wasserkraft mittelfristig die mit Abstand wichtigste Form der Erneuerbaren Energien dar und wird rasant ausgebaut. In diesem Kontext hat sich China zum weltweit größten Stromerzeuger und -verbraucher entwickelt sowie zum wichtigsten Akteur beim Wasserkraftausbau.Die (geographische) Forschung zum chinesischen Hydroenergieausbau konzentriert sich fast ausschließlich auf einzelne, häufig umstrittene Großstaudämme. Allerdings sind 98,6% der derzeit fast 50.000 Wasserkraftwerke Chinas kleinere Projekte. Aufgrund von Definitionsunterschieden können sie jedoch eine Kapazität bis zu 50MW aufweisen. Während die vielfältigen Auswirkungen größerer Projekte als auch ökologischen Implikationen kleiner Einzelprojekte gut untersucht sind, stellen die kumulativen Auswirkungen von Kraftwerkskaskaden noch immer ein beachtliches Forschungsdefizit dar. Das gilt besonders für eine Betrachtung auf Einzugsgebietsebene sowie für eine Analyse der vielfältigen kumulativen Interaktionen (z.B. Energieverbrauch, Ökologie, etc.).Untersuchungsgebiet ist die Provinz Yunnan die sich zum weltweit wichtigsten Hydroenergieerzeuger entwickelt, die Spannweite reicht von vielen kleinen Wasserkraftwerken bis hin zu umstrittenen Megastaudämmen. Innerhalb Yunnans dient das transnationale Irrawaddy Einzugsgebiet an der Grenze zu Burma als Fallstudienraum. Das Gebiet zeichnet sich durch eine der größten Staudammdichten weltweit aus und parallel siedeln sich eine große Zahl von energieintensiven Industrien an, die v.a. den nicht zum Export genutzten elektrischen Strom nutzen. Das übergeordnete Ziel ist eine Analyse der Wechselwirkungen zwischen Yunnans aggressivem Hydroenergieausbau und ausgewählten Aspekten des Nexus ,Wasser-Energie- Umwelt'. Der Nexus-Ansatz erfährt seit einigen Jahren einen starken Bedeutungsgewinn in Wissenschaft und Politik, ist bisher aber noch nicht mit Fokus auf einen umfassenden Hydroenergieausbau analysiert worden. Deshalb soll auch konzeptionell ein Beitrag für ein besseres Verständnis der komplexen Interaktionen geleistet werden. Im Projekt sollen drei Themen bearbeitet werden: (i) eine raum-zeitliche Analyse des Wasser-Energie Nexus (Wechselwirkungen zwischen [Hydro-)Energieerzeugung; Stromexport und der massiven Ansiedlung hochenergieintensiver Industrien); (ii) eine umweltökologische Analyse des Wasser-Umwelt Nexus: quantitative und qualitative Analyse der kumulativen biophysikalischen und ökologischen Implikationen (in Kooperation mit Yunnan Universität) ; sowie (iii) die geovisuelle Aufbereitung und Weiterentwicklung der einzigartigen Datenbank in einer interaktiven Infografik (in Kooperation mit dem Woodrow Wilson Center, Washington DC).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China
Kooperationspartner Professor Dr. Daming He
 
 

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