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Die Kunst der Szenographie: Episteme und Ästhetik

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268757079
 
Szenographie tritt in der Gegenwartskunst - als Raum-Inszenierung und Raum-Reflexion - vielgestaltig in Erscheinung und zeigt sich als Interart-Phänomen, das seine Formen, Parameter und Gestaltungen auf diversen Feldern entfaltet: Das Spektrum reicht von Theaterszenographie und 'Environmental Scenography' über Film- und Medienszenographie bis hin zu Ausstellungsgestaltung, kommerzieller 'Corporate Scenography' und Spatial Design. Als Forschungsgegenstand fällt Szenographie in die Grenzbereiche der Theater- und Kunstwissenschaft; in den Kunstwissenschaften ist die Erforschung der Ästhetik und Episteme des Szenographischen, über vorliegende Ansätze hinaus (vgl. Bohn/Wilharm 2009, 2011), jedoch noch zu leisten, denn als ereignisbezogene Kunst stand sie dort bisher wenig im Fokus. In der Theaterwissenschaft, die mit ihren Methoden der Aufführungsanalyse v.a. die handelnden Darsteller, Schauspieler, Tänzer bzw. die 'Feedbackschleife' zwischen ihnen und dem Publikum fokussiert (vgl. Fischer-Lichte 2005), fällt sie bisher ebenfalls weitgehend aus dem Blick. Das Vorhaben reagiert auf das hier erkennbar werdende Desiderat und schlägt einen Perspektivwechsel vor: Aufgegriffen werden soll die - von Künstlern wie z.B. Heiner Goebbels gestellte (und genau besehen schon seit der Moderne virulente) - Forderung, den Raum, seine Medien und zum Auftritt kommenden Objekte nicht nur als Hintergrund oder Dekor zu verstehen, sondern ebenfalls als 'Mitspieler' zu begreifen. Dies hat zur Folge, dass in performativen Prozessen die Präsenz von Medien, Dingen und (menschlichem) Performer im Sinne einer symmetrischen Relation zu untersuchen wäre, und entsprechend wären - auf der Ebene von Entwurf, Projektentwicklung und Probe - auch szenographischer Entwurf und Bewegungskonzeption als interdependente Konzepte zu analysieren. Die geplante internationale Konferenz "The Art of Scenography: Epistemes and Aesthetics" widmet sich einem zentralen Aspekt der skizzierten Problemstellung, nämlich der Frage nach szenographischer Partitur und Notation. Gefragt werden soll erstmals nach den Vermittlungs- sowie Strukturierungs- und Steuerungsfunktionen, die szenographische Notationen (z.B. Skizzen, szenographischen Scripts, Storyboards, Partituren) in performativen Vorgängen übernehmen. In den Blick genommen werden sollen auch Kulturtechniken des Entwerfens mit der Frage nach Verfahren und Strategien des Szenographischen (im Sinne von 'Agency') im Spannungsfeld zwischen Entwurf, Präskription und Realisierung/ Transformation. Berührt sind damit zudem die Frage nach 'Phänomenotechniken' (Bachelard) und die Frage nach 'szenographischem Wissen'. Unter den genannten Aspekten wurde Szenographie bisher kaum bzw. noch gar nicht diskutiert; in der Forschung bestehen Lücken, die Fragen der Rezeptionsästhetik und auch Fragen der Produktionsästhetik betreffen, wobei gerade letztere jedoch - mit einer so gewendeten, prozessorientierten Auffassung von Szenographie - besondere Beachtung verdienen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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