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Fälschung einer Chronik - Chronik einer Fälschung. Entstehung und Tradierung des sogenannten Chronicon maius des Pseudo-Sphrantzes
Antragstellerin
Dr. Sonja Schönauer
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Frühneuzeitliche Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269004765
Das sogenannte Chronicon maius des Pseudo-Sphrantzes ist eine stilistisch-literarisch überarbeitete und zeitlich erweiterte Fassung des auch als Chronicon minus bekannten Tagebuchs von Georgios Sphrantzes, der als hochrangiger Diplomat und persönlicher Freund des letzten byzantinischen Kaisers Konstantinos XI. (1449-1453) die Eroberung Konstantinopels als Augenzeuge miterlebte. Beiden Werken wurde eine hohe Authentizität zugeschrieben, bis in den 30er Jahren des 20. Jh. der Verdacht aufkam, dass es sich bei dem Chronicon maius um eine Fälschung handelte, die erst nach der Seeschlacht von Lepanto (1571) von einer Gruppe griechischer Handschriftenkopisten und -händler in Italien unter der Leitung des exilierten Metropoliten von Monembasia mit der Absicht verfasst wurde, das christliche Abendland zu einem weiteren Kreuzzug, diesmal zur Befreiung der von den Osmanen eroberten Stadt Konstantinopel und zur Wiederherstellung des byzantinischen Reiches, zu motivieren. Ziel des Projektes war ursprünglich, die Quellenlage aufzuarbeiten und anhand bisher unberücksichtigter Dokumente sowohl die historischen Hintergründe des Werkes als auch das persönlich Umfeld der beteiligten Kompilatoren zu untersuchen. Die bisher erzielten Ergebnisse legen es nahe, damit eine neue kritische Edition des Werkes, das das schon in den ersten Jahren mehrere Versionen hervorbrachte und über Jahrhunderte als eine der wichtigsten griechisch-sprachigen Quellen zur Eroberung Konstantinopels galt, zu verbinden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen