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Mechanismen der pränatal glukokortikoid-induzierten Veränderungen auf das Immunsystem der Nachkommen

Antragstellerin Professorin Dr. Eva Tolosa
Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Immunologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255154572
 
Die pränatale Gabe von Glukokortikoiden wird routinemäßig bei erhöhtem Risiko für eine Frühgeburt veranlasst um die neonatale Mortalität zu senken. Jedoch erfolgt in 50% der Fälle die Geburt mehr als 7 Tage nach Steroidgabe, also außerhalb der optimalen pharmakologischen Wirksamkeit von Glukokortikoiden zur Lungenreifeinduktion. Aufgrund der Tatsache, dass Steroide potente Immunmodulatoren sind und zur Apoptose von unreifen Lymphozyten führen, nehmen wir an, dass die pränatale Behandlung mit Glukokortikoiden die Entwicklung des Immunsystems der Nachkommen beeinträchtigt. Aus diesem Grund haben wir ein Mausmodell entwickelt um die pränatale Behandlung mit dem Steroidhormon Betamethason zu untersuchen. Wir konnten zeigen, dass die Steroidgabe zu einem massiven Verlust von Thymozyten in Neonaten und in weiterer Folge zu einem veränderten T-Zell-Repertoire in den erwachsenen Nachkommen führt. Diese Veränderungen hatten auch Konsequenzen im Hinblick auf die Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Des Weiteren konnten wir im Rahmen der PRINCE Kohorte zeigen, dass die Thymusgrösse von behandelten Föten im Vergleich zu unbehandelte stark reduziert ist. Erste Daten aus der Analyse des Nabelschnurbluts im Rahmen der PRINCE und PRINCE Frühgeborenen Kohorte zeigen, dass die Rate an hämatopoetischen Stammzellen, deren Mütter bis zu 2 Wochen vor der Geburt mit Steroiden behandelt wurden, deutlich reduziert ist. Ungeachtet der eindeutigen positiven Effekte für Frühgeborene zeigen unsere Daten, dass die pränatale Gabe von Steroiden potenzielle Langzeit-Auswirkungen auf das Immunsystem der Nachkommen haben kann. Aus diesem Grund sind weitere Studien unerlässlich um eventuelle Risiken besser abschätzen zu können.In der nächsten Periode wollen wir die Analyse der humanen Daten erweitern und den Immunstatus zum Zeitpunkt der Geburt bestimmen. In weiteren Mausmodellen werden wir die zugrundeliegenden Mechanismen der Veränderungen im T-Zell-Repertoire sowie die Effekte von Steroiden auf die Hämatopoese, das Besiedeln der peripheren lymphatischen Organe und auf neonatale Infektionen untersuchen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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