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Der Einfluss von Motivation auf die unbewusste visuelle Informationsverarbeitung

Antragsteller Dr. Marcus Rothkirch
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269868425
 
Es ist allgemein bekannt, dass Motivation einen wesentlichen Antriebsmotor für menschliches Verhalten darstellt. Mit einfachen Worten zusammengefasst bedeutet dies, dass wir diejenigen Handlungen bevorzugt ausführen, deren Folgen wir als positiv bewerten. Bisherige Vorstellungen sind zumeist davon ausgegangen, dass das Verfolgen erwünschter Ziele eine bewusste Kenntnis über den Zusammenhang von Handlungen und deren Auswirkungen voraussetzt: Individuen entscheiden sich dafür eine bestimmte Handlung auszuführen, aufgrund der bewussten Bewertung der mit dieser Handlung verbundenen Folgen. Jüngere Untersuchungen legen demgegenüber nahe, dass motivationale Einflüsse auch außerhalb der bewussten Wahrnehmung auf das Verhalten einwirken können. Da jedoch die Untersuchung unbewusster Prozesse eine methodische Herausforderung darstellt, ist es bisher noch ungeklärt, wie ein unbewusster aber motivational relevanter Reiz sich direkt auf das Verhalten auswirken kann. Unter Verwendung eines neuen methodischen Ansatzes werden in dem beantragten Projekt Augenbewegungen als ein direktes Verhaltensmaß für die unbewusste Verarbeitung visueller Reize eingesetzt. In einer Reihe von Verhaltensexperimenten soll dabei untersucht werden, wie okulomotorische Reaktionen durch Reize beeinflusst werden, die sich außerhalb der bewussten Wahrnehmung befinden. Das bedeutet, dass der Beobachter nicht in der Lage ist, die Position des betreffenden Reizes manuell oder verbal anzugeben. Durch den Einsatz von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) sollen zudem die neuronalen Grundlagen solcher motivationalen Effekte aufgeklärt werden. Zunächst werden fMRT-Messungen durchgeführt, um die grundlegenden neuronalen Mechanismen zu untersuchen, die dazu führen, dass Augenbewegungen unabhängig von motivationalen Faktoren durch unbewusste visuelle Informationen gesteuert werden. In einem zweiten Schritt werden anschließend die spezifischen neuronalen Verarbeitungsprozesse untersucht, die den Einfluss motivationaler Relevanz unbewusster Reize vermitteln. Das beantragte Projekt soll einen substantiellen Beitrag dazu liefern, das Verständnis darüber zu verbessern, wie motivationale Faktoren das Verhalten in der Abwesenheit von Bewusstsein beeinflussen und wie solche Effekte im menschlichen Gehirn verankert sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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