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The effects of motivation on unconscious visual processing

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2015 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 269868425
 
Final Report Year 2017

Final Report Abstract

Das Projekt befasste sich mit dem Einfluss von Motivation auf die Verarbeitung unbewusster visueller Reize. Dazu wurden in mehreren Arbeiten Versuchsteilnehmern visuelle Reize mit Hilfe einer speziellen Spiegelkonstruktion derart präsentiert, dass diese nicht bewusst wahrgenommen werden konnten. Die visuellen Reize wurden mit einer bestimmten motivationalen Relevanz assoziiert. Zum einen geschah dies durch die Zuordnung von hohen und niedrigen Geldgewinnen zu den Reizen (positive Verstärkung). Zum anderen wurde ein unangenehmer Ton bei der Darbietung eines bestimmten Reizes abgespielt (Bestrafung). Um zu erfassen, wie die motivationale Relevanz die unbewusste Verarbeitung der Reize beeinflusst, wurden die Augenbewegungen der Studienteilnehmer aufgezeichnet. Fallen die Augenbewegungen öfter auf den Reiz als auf eine Kontrollregion ohne einen visuellen Reiz, ist dies ein Zeichen für die unbewusste Verarbeitung des Reizes. Bei dem Einsatz einer positiven Verstärkung richteten die Studienteilnehmer ihre Augen öfter auf den unbewussten Reiz auf als auf die Kontrollregion. Allerdings war diese Neigung, den unbewussten Reiz anzuschauen, unabhängig davon, ob eine hohe oder niedrige Belohnung erhalten wurde. Nur wenn der Reiz in das Bewusstsein der Teilnehmer gelangt ist, gab es einen Einfluss der Belohnungshöhe. Sie bewegten ihre Augen dann häufiger auf den Reiz, wenn ein hoher Gewinn ausgeschüttet wurde. Dies bedeutet, dass der Einfluss von Belohnung von dem visuellen Bewusstsein über den Zielreiz abhängig ist. Ist der Reiz nicht mehr bewusst wahrnehmbar, findet zwar trotzdem noch eine Verarbeitung dieses Reizes statt, worauf aber die motivationale Relevanz des Reizes keine Auswirkungen mehr hat. Es zeigte sich zudem, dass die Ausrichtung der Augenbewegungen auf unbewusste Reize auch nicht durch eine Assoziation mit einer Bestrafung beeinflusst wurde. Allerdings gab es Hinweise darauf, dass die Stärke der Bestrafung hierbei eine Rolle spielen könnte. Je stärker sich die Bestrafung in einer physiologischen Reaktion, der Hautleitfähigkeit des Studienteilnehmers, widerspiegelte, desto häufiger wurden Augenbewegungen auf den unbewussten Reiz ausgeführt. Aufgrund dieser Befunde lässt sich schlussfolgern, dass der Einfluss der motivationalen Relevanz auf die Verarbeitung visueller Reize stark eingeschränkt bzw. ausgeschaltet ist, wenn diese Reize nicht in das visuelle Bewusstsein gelangen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass der Einfluss der Motivation auch dann nicht auftritt, wenn es zu einer Verarbeitung des Zielreizes kommt. Allerdings können diese Befunde auch von den hier angewandten Methoden abhängen. Es ist vorstellbar, dass unter anderen Bedingungen, wie zum Beispiel bei der Anwendung einer anderen Methode zur unbewussten Präsentation visueller Reize, solche motivationalen Effekte messbar sind.

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