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Neue Governance-Arrangements und der Nationalstaat: Die Rekonfiguration öffentlicher Autoritätsstrukturen in Entwicklungsländern

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270088441
 
Ein Großteil der Literatur zu globalen Prozessen der Politikformulierung befasst sich derzeit mit dem Wandel von Autoritätsstrukturen in der Weltpolitik. Besonders deutlich wird dies in der internationalen Klimapolitik. Mehrere Forscher betonen, dass es nachgerade in diesem Bereich zu gravierenden Veränderungen und v.a. zu einen graduellen Verlust an Kompetenzen und Entscheidungsbefugnissen nationaler Regierungen und Verwaltungen gekommen sei und verweisen dabei auf die Herausbildung neuer sogenannter 'spheres of authority', die von anderen Akteuren als dem traditionellen Nationalstaat dominiert würden. Angesichts der de-facto Regulierungslücke im Politikfeld Klima operieren in der Praxis tatsächlich zahlreiche neue Governance-Arrangements gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen, einige top-down, andere bottom-up, um Beiträge zur Lösung der Klimaproblematik zu leisten. Doch trotz verschiedener Beschreibungen sowie der wiederholt aufgestellten Behauptung, dass solche Arrangements mittlerweile zu neuen Rollen und zu einer deutlichen Rekonfiguration öffentlicher Autoritätsstrukturen beigetragen hätten, gibt es bislang weder systematisches Wissen über deren Funktionsweise noch über deren konkrete Wirkungen auf politisch-administrative Systeme. Vor diesem Hintergrund möchten wir uns in unserem Forschungsprojekt mit der Frage beschäftigen, wie (und inwieweit) global operierende Governance-Arrangements zu derartigen Veränderungen in der Autoritätsverteilung innerhalb nationaler Regierungen und öffentlicher Verwaltungen führen. Dabei konzentrieren wir uns auf zwei modellhafte Arrangements: ein 'bottom-up' Arrangement (Transnationale Städtenetzwerke) und ein 'top-down' Arrangement ('Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation', REDD+). Unser Forschungsvorhabens soll mittels vergleichender Fallstudien untersuchen, ob neu entstehende Governance-Arrangements in der internationalen Klimapolitik in den betroffenen Staaten zu einer Rekonfiguration öffentlicher Autoritätsstrukturen auf unterschiedlichen Ebenen des politisch-administrativen Systems geführt haben und welche Konsequenzen sich daraus für die jeweilige Politikformulierung ergaben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortliche Sinja Hantscher; Thomas Hickmann
 
 

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