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Demografischer Wandel und Wohlstandsverteilung - Eine sozioökonomische Analyse für die Bundesrepublik Deutschland
Antragsteller
Privatdozent Dr. Jürgen Faik
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270437989
Die vorliegende Arbeit setzt sich vor dem Hintergrund des demografischen Wandels (in Deutschland) mit den Zusammenhängen zwischen den Größen Soziodemografie und Wohlstandsungleichheit auseinander. Hierbei steht die (Proxy-)Variable Alter - der Leitfragestellung der Arbeit nach Generationengerechtigkeit folgend - im Vordergrund. Auf dieser Grundlage wird für Deutschland auf der gesellschaftlichen Ebene das Verhältnis zwischen den einzelnen Altersgruppen bzw. zwischen altersdifferenzierten Generationen im Sinne von Geburtskohorten - zugespitzt: das zwischen den "Alten" und den "Jungen" - unter dem Aspekt der Wohlstandsungleichheit beleuchtet.Über die Analyse der unmittelbaren Wohlstandseffekte der demografischen Entwicklung hinaus wird im Zusammenhang mit dem Alterungsprozess in Deutschland auch auf die indirekten Demografieeffekte fokussiert, d. h. auf Effekte, die sich nicht lediglich durch die Ceteris-paribus- Veränderungen der Bevölkerungsgröße und -struktur ergeben, sondern durch das Zusammenwirken mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Größen bedingt sind.Da sich durch (altersgruppenbezogene) Verteilungsunterschiede ausgelöste etwaige gesellschaftliche Konflikte unmittelbar auf der Querschnittsebene offenbaren, ist die Betrachtung der querschnittlichen Wohlstands-/Einkommensungleichheit von beträchtlichem sozialpolitischen Interesse. Gleichwohl werden aber in der Arbeit auch - gerade im intergenerativen Kontext - die Zusammenhänge zwischen (querschnittlicher) Periodeneinkommensverteilung und (längsschnittlicher) Lebenseinkommensverteilung beleuchtet. Ein Ziel der Arbeit ist es in diesem Sinne, in einer vergleichsweise umfassenden Sicht intergenerative Wohlstandsunterschiede ebenso wie deren Determinanten herauszuarbeiten und solcherart Ex-ante-Vorausberechnungen zu den soziodemografischen Verteilungszusammenhängen in Deutschland zu ermöglichen.Die vorliegende Arbeit knüpft dabei an eine international geführte wissenschaftliche Debatte an, welche Paglin und Kuznets bereits Mitte der 1970er-Jahre eröffnet haben und bei der es darum geht, wie demografische Größen auf die gemessene Periodeneinkommensungleichheit einwirken. Dieser Debatte zufolge ist zum einen von einer positiven statistischen Korrelation zwischen Haushaltsgröße und -einkommen sowie zum anderen von einem umgekehrt u-förmigen, d. h. konkaven Verlauf der Haushaltseinkommen in Abhängigkeit vom Alter (des Haushaltsvorstandes) auszugehen. Beide Beziehungen zusammengenommen, formulieren Abhängigkeiten der Haushaltseinkommensverteilung von der Verteilung der Haushalte nach ihrer Größe sowie von der Altersverteilung (der Haushaltsvorstände).Es zeigt sich eine deutliche Dominanz der intragenerativen über die intergenerative Verteilung. Die indirekten Demografieeffekte erscheinen bedeutsamer als die direkten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
