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Positions-Merkmal Interaktionen in der visuellen Objektverarbeitung
Antragsteller
Professor Benjamin de Haas, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270845599
Das vorgeschlagene Projekt erforscht die Interaktion von Merkmals- und Positronspräferenzen in der visuellen Objektverarbeitung beim Menschen. Dies schliesst sowohl die neuronalen Grundlagen solcher Interaktionen ein, als auch ihre Konsequenten für die Wahrnehmung. Menschen zeigen erstaunliche Fähigkeiten in der Erkennung komplexer visueller Objekte, vor allem in der Erkennung von Gesichtern. Wie ermöglicht unser Gehirn diese Leistung? Seherkennung wird mit Nervenzellen des unteren Scheitellappens oder inferioren temporalen Kortex (IT) in Verbindung gebracht. Die Antworten von Nervenzellverbänden verscheidender IT Regionen zeigen klare Präferenzen für unterschiedliche Kategorien visueller Objekte (z.B. für Gesichter oder räumliche Szenerien). Traditionell werden diese Nervenzellantworten ausserdem als 'Ortsinvariant' beschrieben, d.h. als weitgehend unabhängig von der Frage auf welchen Ort der Netzhaut ein visuelles Objekt fällt. Allerdings zeigt eine Reihe von Studien das die Frage der Netzhautposition durchaus eine Rolle für Erkennungsleistungen spielt und das neuronale Antworten in IT örtlich selektiv sein können. Wie kann Seherkennung auf dieser Basis funktionieren? Studien des Antragstellers und unabhängige Studien in Affen weisen auf eine mögliche Antwort hin: Merkmals- und Positionspräferenzen sind aufeinander abgestimmt, in einer Weise, die typische Merkmalspositionen widerspiegelt.Das vorgeschlagene Projekt wird diese Idee in Verhaltens und bildgebenden Experimenten untersuchen, sowie ihre Beziehung zu anderen Phänomenen der Gesichtswahrnehmung in gesunden und klinischen Probandengruppen. Beispielsweise zeigen bisherige Ergebnisse, dass Augen und Münder während der Gesichtsbeobachtung vor allem in der oberen, bzw. unteren Gesichtsfeldhälfte auftauchen - auch über Augenbewegungen der Beobachter hinweg. Beobachter zeigen ausserdem klar bessere Erkennensleistungen für isolierte Augen und Münder, wenn diese an der jeweils typischen Gesichtsfeldposition dargeboten werden. Dies könnte sich darin erklären, dass Nervenzellverbände, die eine Präferenz für Augen oder Münder zeigen, eine dazu passende räumliche Präferenz besitzen. Das vorgeschlagene Projekt entwickelt experimentelle Paradigmen um diese Hypothese zu testen, und auch diejenigen, dass solche Interaktionen zwischen Merkmals und Positronspräferenzen sog. 'face inversion effects' und Symptome der Prosopagnosie (oder Gesischtsblindheit) erklären können. Ausserdem wird das Projekt untersuchen ob Merkmal-Positionsinteraktionen auch auf die Erkennung geschriebener Worte zutrifft, also eine Kategorie von Sehobjekten, für die visuelle Expertise im Laufe des Lebens erlernt werden muss.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien