Management von Wissensrisiken
Final Report Abstract
Ausgehend von der zunehmenden Wissensintensität von Aktivitäten sowie einer verstärkten Risikoorientierung wurde in diesem Projekt das Konzept Wissensrisiko als integrative Betrachtung von Wissens- und Risikomanagement systematisiert. Auf Basis aus der Literatur identifizierter Wissensrisiken und Steuerungsmaßnahmen wurden das unabhängige Konzept Steuerung von Wissensrisiken sowie die abhängigen Konzepte Wissensverlust, -diffusion, -transfer und -qualität operationalisiert und mit Hilfe eines Fragebogens gemessen. Dieser bildete die Grundlage für eine breite empirische Studie auf Basis einer zufallsbasierten, nach Branchen und Größenklassen geschichteten Stichprobe, Auswertungen erfolgten mittels deskriptiver, induktiver und multivariater statistischer Verfahren. Im Ergebnis steuern Großunternehmen Wissensrisiken vergleichsweise stärker und weisen auch positivere Ausprägungen in Bezug auf die vier abhängigen Konzepte auf. Die Unterschiede zwischen produzierenden und dienstleistungsorientierten Unternehmen sind auf einer aggregierten Ebene eher gering, während in Bezug auf einzelne Branchen starke Abweichungen auftreten. Darüber hinaus steuern Unternehmen, die Wissens- und Risikomanagementmaßnahmen implementiert haben, im Vergleich zu Unternehmen mit Maßnahmen in einem oder keinem der beiden Bereiche vergleichsweise stärker und weisen zudem eine positivere Ausprägung der abhängigen Teilkonzepte auf. Vergleicht man die Wirkungen der Steuerungsmaßnahmen, so fallen erhebliche Unterschiede auf. Während die starke Nutzung von Geheimhaltungs-Vereinbarungen, Konkurrenzschutzklauseln, der Klassifikation von Wissen und der Schaffung von Redundanz über alle Größenklassen und Branchen hinweg mit einer überwiegend positiven Einschätzung in Bezug auf die vier Risikokategorien einhergeht, tritt bei Zutritts- und Zugriffsbeschränkungen, Kooperationsvereinbarungen und der Dynamisierung von Zugriffsrechten der umgekehrte Fall ein. Die Ergebnisse einer vertiefenden Studie legen überdies nahe, dass die Risikoeinschätzungen innerhalb eines Unternehmens zwischen Organisationseinheiten insbesondere in Bezug auf die Steuerung von Wissensrisiken, den Wissensverlust und die Wissensdiffusion divergieren, während Wissenstransfer und Wissensqualität vergleichsweise homogen eingeschätzt werden. Dies erhärtet die Vermutung, dass die Stärkung der positiv besetzten Konzepte, auf die Wissensmanagement-Initiativen und -Systeme bisher primär zielen, sich bereits in der Praxis mindestens von Großunternehmen etablieren konnte, während dies bei der Steuerung der negativ besetzten Kategorien Wissensverlust und -diffusion noch nicht der Fall ist.
Publications
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- (2007) Governing Knowledge Risks - Design and Results of an Empirical Study, in: Tochtermann, K., Maurer, H.: Proceedings of I-Know '07, 7th International Conference on Knowledge Management, Graz, Austria, 5.-7. September 2007
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