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Mediale Kulturen des Streaming: Temporalität, Infrastruktur und Bewertung

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258454408
 
Unser Projekt untersucht, welche Formen der Zeitlichkeit durch On-Demand Streamingtechnologien und -praktiken etabliert werden (z.B. Spotify, Netflix, Last.fm). Mit medialem Streaming wird häufig die als kontinuierlich erscheinende, in ‚Echtzeit‘ ablaufende Verbreitung vor allem von komprimierten Video- und Audiodateien durch digitale Netzwerke bezeichnet. Anknüpfend an unsere Vorarbeiten zur Analyse von Sharing-Plattformen im Tourismus untersucht dieses Projekt, wie Streaming-Plattformen den Zugang zu medialen Produkten und Gemeinschaften zeitlich konfigurieren. Entgegen der Selbstbeschreibung von Streaming als ‚Echtzeit-Technologie’, die Teilhabe an einem kontinuierlichen Datenstrom ermögliche, möchten wir die heterogenen Zeitlichkeiten, deren Brüche und deren Synchronisierung herausarbeiten. Eine solche Analyse muss sowohl die in Medientechnologien eingeschriebenen Zeitmodelle und affordances wie auch die Zeiterfahrung der NutzerInnen erfassen. Unsere Eingangshypothese, dass mit dem Streaming neue, teils prekäre Formen temporalisierter Teilhabe entstehen, möchten wir an Hand von theoriegeleiteten Fallstudien in drei AB überprüfen. Auf diese Weise wird nicht nur eine Fallstudie zum Streaming erstellt, sondern eine enge Verzahnung von Fallanalyse und Theoriebildung angestrebt. AB1, „Die Zeitlichkeiten medialer Infrastrukturen“ analysiert am Beispiel von Buffering-Technologien und -erfahrungen, welche Zeitregimes des Wartens und der Unterbrechung in die Übertragungs- und Speichertechniken von Streaming-Infrastrukturen eingeschrieben werden. AB2, „Die Zeitlichkeiten der Selektion: Empfehlungssysteme“ untersucht, welche Formen der Temporalisierung in algorithmische Empfehlungssysteme eingeschrieben sind. Dies reicht von der zeitlichen Modellierung der NutzerInnen bis hin zur zeitlichen Normalisierung des Hörens. AB3, „Die Zeitlichkeiten des Alltags: Die Erfahrung von Empfehlungen” erforscht das enactment von algorithmischen Empfehlungen, indem z.B. Alltagstheorien der NutzerInnen über die Funktionsweise von Algorithmen wie auch deren alltägliche Praktiken im Umgang mit Empfehlungen untersucht werden. Indem das Projekt systematisch, infrastrukturelle Aspekte der Generierung von Zeit mit der Erfahrung von Zeit verschränkt, leistet das Projekt einen zentralen Beitrag zur Zeitlichkeit von medialen Teilhabeprozessen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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