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Kompositionseffekte in Kitas (KomiK) - Sprachkompetenzen von Kindern zu Schulbeginn

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272964636
 
Das Forschungsprojekt untersucht, welchen Einfluss die Zusammensetzung von Kindertageseinrichtungen (Kitas) hinsichtlich verschiedener bildungsrelevanter Merkmale auf die Sprachkompetenzen der Kinder zum Schuleintritt hat. Da insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Milieus und bildungsfernen Familien sowie Kinder mit Migrationshintergrund spezifische Störungen der Sprachentwicklung bzw. eine mangelnde Sprachbeherrschung zeigen, wird eine unzureichende sprachanregende Umgebung und eine mangelnde Qualität des sprachlichen Inputs als eine der Ursachen für die Sprachdefizite ausgemacht. Vor dem Hintergrund dieser Bedeutung, die der Umwelt für kindliche Sprachkompetenzen zugesprochen wird, lassen ausgeprägte Segregationsprozesse im Elementarbereich und die damit verbundene Konzentration von benachteiligten Kindern in bestimmten Einrichtungen die Frage nach den Konsequenzen für die Entwicklungs- und Bildungsprozesse der Kinder aufkommen.Das Projekt KomiK untersucht empirisch, ob a) die Zusammensetzung von Kitas einen eigenständigen Effekt auf die Sprachkompetenzen aller Kinder ausübt und, wenn ja, welche Kompositionsmerkmale hierbei ausschlaggebend sind, sowie b) differenzielle Effekte für unterschiedliche Kindergruppen zu beobachten sind. Die Datengrundlage stellt die Schuleingangsuntersuchung (SEU) der Stadt Münster (ca. 300.000 Einwohner) aus den Jahren 2010/11 bis 2014/15 dar. Neben Informationen über den Sprachstand der Kinder (n = 12.500) erfasst die SEU auch zahlreiche Einflussfaktoren auf Individualebene (z.B. Merkmale des familialen Umfeldes, migrationsbezogene Aspekte, biologische Risikofaktoren). Die Zuordnung der Kinder zu einer Kita ermöglicht es, die Daten auf Einrichtungsebene zu aggregieren. Ergänzend werden Informationen zu relevanten Strukturmerkmalen und sprachbezogenen Aktivitäten der Kitas (n = 172) durch eine schriftliche Befragung erhoben. Der eigenständige Effekt der Kita-Zusammensetzung auf kindliche Sprachkompetenzen wird anhand von Mehrebenenanalysen geschätzt, die neben Haupteffekten auch differenzielle Effekte für bestimmte Subgruppen (z.B. Kinder mit unzureichender elterlicher Förderung, Kinder mit Deutsch als Zweitsprache) in den Blick nehmen. Das Forschungsprojekt liefert empirische Evidenz zu den Chancen und Herausforderungen der sprachlichen Bildungsarbeit in Kitas.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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