Lifecourse socioeconomic disadvantage, stressful working careers and health in older ages. An analysis of European data
Public Health, Healthcare Research, Social and Occupational Medicine
Final Report Abstract
Das Projekt untersuchte anhand von Befragungsdaten die Zusammenhänge zwischen sozioökonomischer Benachteiligung im Lebenslauf, belastenden Erwerbskarrieren und der Gesundheit im höheren Lebensalter. Damit verfolgte das Projekt eine Lebenslaufperspektive, die zur Erklärung der Gesundheit und Krankheit im höheren Lebensalter Bedingungen aus früheren Lebensphasen integriert. Die zugrunde liegenden Daten stammten aus zwei europäischen Alternsstudien: die English Longitudinal Study on Ageing (ELSA) und der Survey of Health Ageing and Retirement in Europe (SHARE). Neben Informationen zur Gesundheit älterer Männer und Frauen liefern beide Studien vergleichbare Lebenslaufdaten zu sozioökonomischen Merkmalen im Lebenslauf und zu vergangenen Erwerbskarrieren. Das Projekt erfolgte in enger Zusammenarbeit mit zwei englischen Kooperationspartnern. Alle Arbeitspakete konnten wie im Antrag dargestellt durchgeführt werden. Mit Blick auf die durchgeführten Analysen und Ergebnisse zeigte sich, dass ungünstige Erwerbsbedingungen Teil größerer Biographien von Benachteiligungen sind. Vor allem Personen, die bereits im Kindesalter sozial benachteiligt waren, hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit ungünstige Arbeitsbedingungen im Erwerbsleben zu haben, inklusive längerer Zeit in Berufen mit hohem Arbeitsstress, gering qualifizierte Tätigkeiten, diskontinuierlicher Erwerbsbiographien und einem vergleichsweise frühen Erwerbsaustritt. Zudem zeigte sich, dass ungünstige Arbeitsbedingungen die Gesundheit im höheren Lebensalter negativ beeinflussen und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter mit bedingen. Insbesondere die Analyse der Lebenslaufdaten und der konzeptionelle Rahmen der Lebenslaufperspektive trugen zu einem erweiterten Verständnis sozialer Determinanten der Gesundheit im höheren Lebensalter bei. Denn gegenwärtige und frühere Lebensphasen wurden gemeinsam berücksichtigt. Dies lieferte Hinweise für präventiven Handlungsbedarf bei bestimmten Bevölkerungsgruppen im Erwerbsalter. Neben diesen Ergebnissen konnten wir im Projekt methodische und konzeptionelle Kompetenzen vertiefen und ausweiten. Dies umfasst unter anderem zwei wissenschaftliche Publikationen zur Frage wie die Lebenslaufperspektive ein erweitertes Verständnis steigender Lebenserwartung und des Zusammenhangs von Arbeitsstress und Gesundheit ermöglicht (inklusiv einer systematischen Literaturrecherche). Gleichzeitig konnten methodische Kompetenzen zur Auswertung von Lebenslaufdaten weiter gestärkt werden. Beides war eine wichtige Grundlage für Anschlussprojekte, inklusive die Beteiligung an einem internationalen Netzwerk zur Aufbereitung und Verbreitung von Lebenslaufdaten (https://g2aging.org/), und die Entwicklung eines weiteren, bereits bewilligten DFG-Forschungsprojektes zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen Erwerbskarrieren und Gesundheit.
Publications
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(2016). A Life Course Perspective on Work Stress and Health. In J. Siegrist, & M. Wahrendorf (Eds.), Work Stress and Health in a Globalized Economy: The Model of Effort-Reward Imbalance (pp. 43–66). Heidelberg: Springer
Wahrendorf, M., & Chandola, T.
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(2016). What can the life course approach contribute to an understanding of longevity risk? Longitudinal and Life Course Studies, 7(2), 165–196
Blane, D., Akinwale, B., Landy, R., Matthews, K., & Wahrendorf, M.
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(2016). Who in Europe Works beyond the State Pension Age and under which Conditions?: Results from SHARE. Journal of Population Ageing, 1–17
Wahrendorf, M., Akinwale, B., Landy, R., Matthews, K., & Blane, D.