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Der Einfluss irrelevanter mentaler Repräsentationen auf die selektive Verarbeitung visuell-räumlicher Information im Arbeitsgedächtnis

Antragsteller Dr. Daniel Schneider
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273892355
 
Das visuell-räumliche Arbeitsgedächtnis ermöglicht eine aktive Erhaltung relevanter Inhalte um diese für weitere kognitive Operationen und die Assoziation mit eingehender Information bereitzustellen. Da das Arbeitsgedächtnis jedoch einer begrenzten Kapazität unterliegt, muss ein Mechanismus existieren, der die Anpassung der gespeicherten Inhalte an aktuelle Verhaltensziele ermöglicht. Diesbezüglich wird angenommen, dass die Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisinhalten vergleichbar zur Verarbeitung perzeptueller Information durch die Ausrichtung von Aufmerksamkeit auf relevante mentale Repräsentationen geschieht. Experimentell kann dies untersucht werden, indem ein retroaktiver Hinweisreiz (Retro Cue) angibt welche der zuvor präsentierten visuell-räumlichen Reize weiterhin relevant bleiben. Es wird angenommen, dass die Ausrichtung von Aufmerksamkeit auf relevante Inhalte zu einem Schutz der jeweiligen mentalen Repräsentationen vor Zerfall und vor Interferenz durch irrelevante Störreize führt. Inwiefern diese protektive Wirkung jedoch auf Kosten eines verstärkten Zerfalls von irrelevanten Repräsentationen im Arbeitsgedächtnis geschieht ist bislang ungeklärt. Die geplanten Experimente setzen an diesem Punkt an. Zur Untersuchung der beteiligten neuronalen Prozesse sollen EEG Korrelate der Speicherung visuell-räumlicher Information im Arbeitsgedächtnis genutzt werden. Mit Hilfe eines neuen experimentellen Paradigmas soll überprüft werden, welchen Einfluss mentale Repräsentationen im visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnis auf die weitere Informationsverarbeitung haben nachdem sie als irrelevant deklariert wurden. Dies beinhaltet die Erforschung des zeitlichen Zerfalls irrelevanter mentaler Repräsentationen und die spezifische Untersuchung der exzitatorischen vs. inhibitorischen Prozesse, die an der Aktualisierung von visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnisinhalten beteiligt sind. Weiterhin soll untersucht werden, inwiefern irrelevante Störreize in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Arbeitsgedächtnisressourcen interferierend auf die Speicherung relevanter mentaler Repräsentationen einwirken können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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