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Die Bedeutung eines Kompetenz-Feedbacks für den Therapieerfolg: eine randomisierte kontrollierte Studie
Antragsteller
Professor Dr. Florian Weck
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274197239
Psychotherapeutischen Kompetenzen wird eine wichtige Bedeutung für den Erfolg einer Psychotherapie beigemessen. Empirische Arbeiten, die den Zusammenhang zwischen psychotherapeutischen Kompetenzen und Behandlungserfolg untersucht haben, basieren jedoch ausschließlich auf korrelativen Analysen und sind somit ungeeignet, kausale Zusammenhänge zu überprüfen. In vorangegangenen Studien erwies sich ein Feedback zu den Kompetenzen eines Therapeuten als geeignete Maßnahme, um diese zu erhöhen. In dem vorliegenden Forschungsprojekt soll ein Kompetenz-Feedback genutzt werden, um therapeutische Kompetenzen systematisch zu steigern und deren Bedeutung für den Therapieerfolg zu überprüfen. In einem randomisiert-kontrollierten Design sollen n = 58 Behandlungen von Patienten mit Depression unter einer Feedback-Bedingung durchgeführt werden, in der die behandelnden Therapeuten innerhalb von 20 Behandlungssitzungen fünfmal ein Kompetenz-Feedback erhalten. Das Kompetenz-Feedback besteht in einer ausführlichen schriftlichen Rückmeldung zu 14 verschiedenen Aspekten des Therapeutenverhaltens. Als Kontrollbedingung dienen weitere n = 58 Behandlungen ohne Kompetenz-Feedback (treatment as usual, TAU). Es wird erwartet, dass die Feedback- der TAU-Bedingung überlegen ist und zu signifikant besseren Therapieergebnissen führt. Mittels Mediatoranalysen soll zudem geprüft werden, ob psychotherapeutische Kompetenzen und die Güte der therapeutischen Beziehung den Zusammenhang zwischen den Bedingungen (Feeback vs. TAU) und dem Behandlungserfolg mediieren. Im Rahmen einer naturalistischen 6-Monats-Katamnese soll zudem untersucht werden, wie sich die Symptomatik und der Behandlungsbedarf der Patienten in der Kompetenz-Feedback- und in der TAU-Bedingung entwickeln. Es wird erwartet, dass die Kompetenz-Feedback-Bedingung auch zum Zeitpunkt der 6-Monats-Katamnese der TAU-Bedingung signifikant überlegen ist. Zudem werden die Akzeptanz des Kompetenz-Feedbacks und dessen Nutzen für die teilnehmenden Therapeuten mittels quantitativer und qualitativer Methoden untersucht. Die Ergebnisse der Studie sind von hoher Relevanz für die klinische Prozessforschung, für die Ausbildung zum/r Psychologischen Psychotherapeuten/in sowie für die Verbreitung von Behandlungsansätzen in die klinisch-psychologische Praxis.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen