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Der Einfluss sequenziell wechselnder Belohnungserwartung auf kognitive Flexibilität beim (freiwilligen) Aufgabenwechsel

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274800445
 
Die gleichzeitige Bearbeitung von zwei (oder mehr) Aufgaben erfordert kognitive Flexibilität und geht im Vergleich zur Leistung in Einzelaufgaben mit Leistungseinbußen einher. In der kognitiven Psychologie hat sich das Aufgabenwechselparadigma zur Untersuchung der sequentiellen Bearbeitung von wechselnden Aufgaben bewährt. In diesem Paradigma erfordert ein Wechsel der Aufgabe kognitive Flexibilität, wohingegen Aufgabenwiederholungen von kognitiver Stabilität profitieren. Das Aufgabenwechselparadigma ist somit ein ideales Werkzeug, um das Zusammenspiel zweier gegensätzlicher Kontrollstrategien, Flexibilität und Stabilität, zu untersuchen. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von erfolgreichem Multitasking in unserer modernen Gesellschaft ist es wichtig Möglichkeiten zu identifizieren, die es erlauben flexibles und stabiles Verhalten selektiv zu motivieren. Neuere Befunde (Shen & Chun, 2011; Fröber & Dreisbach, under review) weisen darauf hin, dass speziell die Erwartung eines Belohnungsanstiegs die kognitive Flexibilität erhöht wohingegen die Erwartung einer gleichbleibend hohen Belohnung die Stabilität verbessert. D.h., ein erwarteter Belohnungsanstieg geht einher mit einem erleichterten Aufgabenwechsel und einer erhöhten Bereitschaft zum freiwilligen Aufgabenwechsel im Vergleich zur Erwartung einer gleichbleibend hohen Belohnung. Das beantragte Forschungsprogramm zielt darauf ab, den modulierenden Einfluss sequenziell wechselnder Belohnungserwartungen auf Flexibilität und Stabilität beim (freiwilligem) Aufgabenwechsel weiter zu untersuchen. Im ersten Teil der ersten Projektphase wollen wir die Rahmenbedingungen der Modulation kognitiver Flexibilität durch sequenziell wechselnde Belohnungserwartungen untersuchen. Dafür werden wir globale Kontextparameter manipulieren, etwa das Verhältnis von vorgegebenen zu freiwilligen Aufgabenwechseln, die Art der Aufgabeninstruktion (wie man freiwillig eine Aufgabe wählt), die absolute vs. relative Belohnungshöhe und wechselnde Aufgabenschwierigkeiten. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf dem Zusammenspiel von Aufgabenerwartung einerseits und Belohnungserwartung andererseits. Erhöhte kognitive Flexibilität sollte die Bearbeitung erwartungswidriger Ereignisse erleichtern. Generell wird es also im zweiten Teil darum gehen, wie wechselnde Belohnungserwartungen die Anpassung an erwartungskonforme Ereignisse auf der einen Seite und an erwartungswidrige Ereignisse auf der anderen Seite modulieren. Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsprogramms ist es, ein besseres Verständnis darüber zu erlangen, wie globale Kontextparameter und Motivation Prozesse kognitiver Flexibilität in einem Mehrfachaufgabenkontext modulieren. Als solches leistet unser Teilprojekt einen Beitrag zum zweiten Cluster des Schwerpunktprogramms (Flexibility).
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich(e) Dr. Kerstin Fröber
 
 

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