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Gott oder Göttliches? Menschliche Transzendenzbezüge und ihre systematische Reflexion im Blick auf die religiösen Transformationsprozesse der Gegenwart.

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 275624326
 
Die Religionssoziologie beschreibt seit längerem eine Krise des traditionellen Monotheismus der jüdisch-christlichen und europäisch-philosophischen Tradition. Ein entscheidendes Anliegen des Forschungsprojektes ist es, die Gründe für diese Krise und den Wandel der religiösen Einstellungen der Menschen im Lichte der gesellschaftlichen Transformationsprozesse aufzuhellen. Angesichts einer fluiden, fragilen und fragmentarischen Identitätskonstruktion der modernen, selbstermächtigten Subjekte und einer weitreichenden Vermischung und Abflachung der religiösen Codes im Feld der popularisierten Religion, verlieren klassisch trennscharfe Unterscheidungen (Theismus versus Deismus, Pantheismus) allein und für sich genommen ihre analytische Kraft. So kann für die systematisch-theologische Diskussion gezeigt werden, was für die empirische Erhebung unerlässlich ist. Es bedarf einer veränderten, plural-differenzierteren Typologie der spirituellen Strukturmuster und religiösen Formenkreise, um im Sinne eines offenen Systemdenkens die inhaltlichen (religiösen) Überschneidungen in eher vagen Hinweisen und prozessoffenen Tendenzanzeigen nicht nur analytisch und soziografisch herauszuarbeiten, sondern sie auch theologisch urteilsbestimmt bearbeiten zu können. Damit wird das entscheidende Innovationspotenzial des Projektes markiert.Dafür wird die zentrale und philosophisch-anthropologisch begründete Hypothese ausgearbeitet, wonach die religiösen Phänomene tendenziell durch (a) naturbezogen-kosmologische, (b) anthropologisch-subjektzentrierte und (c) anthropologisch-sozialorientierte Zugänge zur Transzendenz charakterisiert werden können. Diese anthropologisch strukturierten Zugänge werden phänomenologisch geprüft und religionsphilosophisch begründet.In einem weiteren Schritt können diese mit den maßgeblichen entwicklungspsychologischen Beziehungsformen (a) heteronom-abhängig, (b) wechselseitig-interventionistisch, (c) narzisstisch-selbstbestätigend, (d) autonom-emanzipativ, (e) homonom-subjektentsprechend, (f) apriorisch-vorsubjektiv kombiniert werden. Auf diese Weise wird ein differenziertes Modell entwickelt, um die Transzendenzvorstellungen traditioneller Religionen und individueller religiöser Kompositionen in neuen Zuordnungen religionsphilosophisch angemessen begründen sowie soziographisch differenziert und biografisch dynamisiert sondieren zu können. Die heuristischen Chancen dieser Hypothese werden im Spiegel religiöser Selbstexplorationen und vorhandener Studien exemplarisch validiert.Eine problemsensible theologische Einschätzung wird nach den immanenten Gründen fragen, welche die Entwicklungsprozesse der reflexiven Moderne aus den Implikaten des christlichen Selbstverständnisses heraus verständlich machen. Zudem wird sie veränderte theologische Anschlussfähigkeiten sondieren und umgekehrt neue Perspektiven der systematisch-theologischen Plausibilisierung eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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