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Choreographien des Politischen. Ökologien von Bewegung und Macht in Tanz, Kollektivität und Wahrnehmung

Antragsteller Dr. Gerko Egert
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 276090996
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts „Choreographien des Politischen. Ökologien von Bewegung und Macht in Tanz, Kollektivität und Wahrnehmung“ wurde das Verhältnis von Macht und Bewegung untersucht. Zentral war dabei die Analyse choreographischer Techniken und ihre Verfahren Bewegungsprozesse zu lenken, zu produzieren und zu verbinden. Ausgehend von der These, dass gegenwärtige Formen der Politik den Prozessen der Bewegung nicht äußerlich sind, sondern in und mit ihnen operieren, wurden choreographische Szenarien im Tanz und im Alltag untersucht. Ergebnis des Forschungsprojekts ist die auf Interviews, Gesprächen und Probenbesuchen basierende Beschreibung und Analyse zentraler Bewegungstechniken. Diese umfassen: Improvisation/Irren, spekulative Bedeutungsproduktion, Abstraktion, Synthetisierung und das daraus resultierende Zusammenspiel verschiedener Bewegungstechniken. All diesen Techniken ist dabei eigen, dass sie Bewegung nicht als das Produkt einer ausführenden Akteurin/eines ausführenden Akteurs noch als rein von einer Choreographin/eines Choreographen erschaffen verstehen. Bewegungsverläufe sind vielmehr das Ergebnis der Synthese vielfältiger Ereignisse. Im Zusammenspiel diverser choreographischer Techniken des Tanzes und des Alltags werden Bewegungen von innen heraus moduliert und gesteuert. Somit sind künstlerische Produktionen nicht unabhängig von gesellschaftlichen Prozessen zu betrachten. Die Auseinandersetzung mit künstlerischen Prozessen diente in dem Projekt vor allem als ein Forschungslabor für Bewegungstechniken. Mit ihnen wurde ein Analysewerkzeug für die Untersuchung vielfältiger Bewegungsszenarien innerhalb und außerhalb des Tanzes generiert. Während des Stipendiums wurde vor allem die choreographische Auseinandersetzung mit Mikroprozessen des Alltags untersucht. Im Anschluss an das Forschungsprojekt ließen sich diese Ergebnisse mittels der entwickelten Konzepte auch mit globalen gesellschaftliche Bewegungsszenarien wie beispielsweise Migration, logistische Prozesse des weltweiten Warentransports und Arbeit sowie Verkehrsszenarien und die mit ihnen einhergehenden Formen urbaner Kollektivität verbinden und analysieren.

 
 

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