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Homöostatische und nicht-homöostatische Verarbeitung von Nahrungsreizen bei Patientinnen mit Anorexia nervosa

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277083178
 
Die Anorexia nervosa (AN) stellt eine Essstörung mit hoher Morbidität sowie Mortalität dar. AN Patientinnen sind gekennzeichnet durch ein gezügeltes Essverhalten trotz massivem Untergewicht. Vor demHintergrund der ausgeprägten Starvation von AN Patientinnen ist die Untersuchung der homöostatischen Verarbeitung von Nahrungsreizen, sowie deren Bewertung im Belohnungssystem, von hohem wissenschaftlichem Interesse. Bisherige Untersuchungen bei AN-Patientinnen fokussierten fast ausschließlich auf die kortikale, nicht-homöostatische (z.B. belohnungsassoziierte) neuronale Verarbeitung von exterozeptiven Nahrungsreizen. Das primäre Ziel der beantragten Studie ist es, die metabolisch bedingte Darm-Hirn Kommunikation unter besonderer Berücksichtigung der Responsivität des Hypothalamus (zentrales Steuerungsorgan der homöostatischenRegulation) sowie des mesokortikolimbischen Belohnungssystems zu untersuchen. Ferner zielt die Studie darauf ab, die Interaktion zwischen dem mesokortikolimbischen Belohnungssystem und dem homöostatischen (v.a. Hypothalamus) System zu analysieren. Die metabolisch bedingte Darm-Hirn Kommunikation wird mit Hilfe einer randomisierten, einfach-blinden intragastralen Applikation von Glukose oder Wasser in einem Crossover-Studiendesign untersucht.Dieser Ansatz erlaubt es, die Darm-Hirn Kommunikation unabhängig von sensorischen Aspekten der frühen Nahrungsverarbeitung (Sehen, Riechen, Schmecken) bei AN-Patientinnen und gesunden Kontrollen zu untersuchen. Des Weiteren soll untersucht werden, inwieweit kognitive Strategien zur Kontrolle des Lustempfindens auf visuell dargebotene Nahrungsreize (top-down Kontrolle) die Aktivierung im mesokortikolimbischen Belohnungssystem und im hypothalamischen System bei AN Patientinnen im Vergleich zu gesunden Kontrollen beeinflussen. Die Auswertung der Interaktion zwischen homöostatischen (Hypothalamus) und belohnungsassoziierten Hirnregionen soll mittels effektiver Konnektivitätsanalysen erfolgen.Im Rahmen des Projektes wird ein räumlich hochauflösender fMRT-Ansatz mit einer optimierten Sequenz für die Messung des Hypothalamus und des mesokortikolimbischen Belohnungssystems eingesetzt, um die homöostatische und nicht-homöostatische Verarbeitung von interozeptiven Nahrungsreizen bei Patientinnen mit AN und gesunden Kontrollprobanden erstmalig näher zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Serguei Fetissov; Professorin Dr. Janet Treasure
 
 

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