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EUSANCT: Funktionieren supranationale Zwangsmassnahmen? Beginn, Wirkung und Effektivität von EU-Sanktionen
Antragsteller
Professor Dr. Gerald Schneider
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277227328
Ökonomische Sanktionen gehören zu den am häufigsten verwendeten Zwangsmaßnahmen in der internationalen Politik. Obwohl die Europäische Union häufig dieses Instrument seit dem Ende des Kalten Krieges nutzt, sind diese Maßnahmen kontrovers. Die Vorbehalte beziehen sich etwa darauf, dass die EU die Sanktionen gegen die falschen Ziele richte oder dass die erzielten Effekte vernachlässigbar oder gar kontraproduktiv seien. Das EUSANCT Projekt nimmt diese Kritik auf und untersucht den Beginn, die Wirkung und Effektivität von EU-Sanktionen durch einen politökonomisch geprägten theoretischen Rahmen, der bestehende spieltheoretische Modelle weiterentwickelt. Basierend auf einem Verständnis von ökonomischen Zwangsmaßnahmen als stufenweiser Prozess, wird das deutsch-polnische Forschungsteam: - das Ausmass untersuchen, in dem die ökonomischen Zwangsmaßnahmen einem Bias unterworfen sind; - die kurz- und langfristigen ökonomischen Wirkungen von Sanktionen in ausgewählten Zielländern analysieren über Daten zu Finanzmarktreaktionen und Veränderungen der Entwicklung bzw. Handels- und Kapitalbeziehungen; - die kurz- und langfristigen ökonomischen Konsequenzen dieser Sanktionen in zwei Senderländern (Deutschland und Polen) etablieren durch die Analyse der Wirkungen für einzelne Industrien und Unternehmen; - die Effektivität der EU Sanktionen schätzen. Die vier Teilprojekte ergänzen sich gegenseitig und sorgen für eine umfassende Evaluation der supranationalen Sanktionspolitik der Europäischen Union zwischen 1990 und 2014. Das EUSANCT Team wird bestehende Datensätze zu angedrohten und durchgeführten Sanktionen ergänzen und einen breiten Methodenmix einsetzen, um die Fragen der vier Projekte zu beantworten. Das Projekt wird die wissenschaftliche und politischen Diskussionen zu den Chancen und Grenzen von EU Sanktionen bereichern und diskutieren, inwiefern das Design von Sanktionen deren Wirkungen und Effektivität beeinflusst. Es wird zur Publikationen von international sichtbaren Artikeln und Buchkapiteln führen und die bereits bestehende Arbeitsbeziehung zwischen den zwei PIs und deren Universitäten stärken. Die gemeinsame Arbeit kulminiert in der Publikation von zwei ko-betreuten Dissertationen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Paulina Pospieszna