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Charakterisierung der Funktion von Aktin-Remodeling in NLR-vermittelten angeborenen Immunreaktionen

Fachliche Zuordnung Immunologie
Zellbiologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278109143
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Mustererkennungsrezeptoren NOD1 und NOD2 tragen durch direkte Erkennung von Mikroben zu angeborenen Immunantworten bei. Unsere Daten zeigen, dass NOD1 in menschlichen Zellen mit F-Aktin co-lokalisiert und dass NOD1-vermittelte Entzündungsreaktionen mit Veränderungen der F-Aktin-Dynamik assoziiert sind. Zusammen mit der Beobachtung, dass die GTPasen Rac1 und Rho zur NOD2-vermittelten Signalübertragung beitragen, deutet dies darauf hin, dass NOD1 und NOD2 als „guards“ fungieren, um proinflammatorische Reaktionen sowohl auf MAMP-Erkennung als auch auf Pathogen-induzierte Störungen der F-Aktin-Dynamik zu erlauben. Die Details des Zusammenspiels zwischen NOD1/2 und Aktin und die zugrundeliegenden Signaltransduktionskaskaden blieben jedoch unklar. In dieser Arbeit haben wir die NOD1/2-Signalübertragung und ihre Verbindung zu Aktin-Regulationsprozessen im Detail analysiert. Wir haben mehrere neue Zelllinien mit induzierbarer Expression von funktionellem GFP-Nod1, GFP-Nod2 und GFP-RIPK2 erzeugt und charakterisiert und in biochemischen und zellbiologischen Assays verwendet. Mit diesen neuartigen Instrumenten haben wir die Rolle zuvor beschriebener Modulatoren des Aktin-Zytoskeletts bei NOD1-vermittelten antibakteriellen Reaktionen unter Verwendung von Shigella flexneri und enteropathogenen Escherichia coli (EPEC) als Infektionsmodelle untersucht. Diese Experimente validierten und klärten die Rolle mehrerer Aktin-modulierender Proteine bei der NOD-Signalübertragung und zeigten eine neue Rolle von NOD1 bei der Zellmigration. Unter Verwendung unserer GFP-RIPK2-exprimierenden Zelllinien zeigten wir, dass RIPK2 nach Aktivierung von NOD1 oder NOD2 cytosolische Aggregate bildet, die wir RIPosomen nennen. RIPosomen bildeten sich nach NF-kB-Aktivierung und wurden durch Depletion von XIAP oder Hemmung der XIAP-Aktivität induziert. Die Identifizierung von Proteinen, die spezifisch an lösliches versus aggregiertes RIPK2 gebunden sind, zeigte, dass RIPosomen Plattformen für alternative Signalwege von NOD1/2 sein könnten. Die Ergebnisse dieser Arbeit tragen zu unserem Verständnis der NOD1/2-Signalübertragung und ihrer Verbindung zu F-Aktin bei. Die hier generieten Zelllinien sind Grundlage für mehrere Verbundprojekte und eine wertvolle Ressource für die Community. Darüber hinaus konnten wir neue Funktionen der RIPK2-Kinase identifizieren, welche auch neue Erkenntnisse über den Funktionsmechanismus von RIPK2-Inhibitoren liefern, die derzeit wichtige Kandidaten für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen sind.

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