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Syntaktische Beschreibung der süd- und zentralselkupischen Dialekte: Eine korpusbasierte Untersuchung

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 278772162
 
Das Ziel des Projektes ist der Aufbau eines digitalen Korpus für zwei vom Aussterben bedrohten südselkupischen dialektale Gruppen. Auf Basis dieses Korpus soll darüber hinaus eine syntaktische Beschreibung der beiden Varietäten angefertigt werden. Das Selkupische ist eine samojedische Sprache, die nur lückenhaft erforscht ist, gerade die zentral- und südselkupischen Dialekte sind unzureichend beschrieben, obwohl es vielfältige Texte gibt, die in den vergangenen Jahrhunderten aufgezeichnet und auch in verschiedenen Publikationen veröffentlicht worden sind. Heute werden diese beiden Dialektgruppen nur noch von ca. 20 Sprechern gesprochen, sie sind stark vom Aussterben bedroht. Besonderes Augenmerk muss folglich ihrer ausführlichen Dokumentation und Beschreibung gelten. Im Rahmen des Projektes sollen bereits veröffentlichte Texte digitalisiert und annotiert werden, so entsteht ein modernes Korpus, das erstmals zentral- und südselkupische Texte zusammenfasst und systematisch bearbeitet, annotiert und zugänglich macht. Nach Fertigstellung des Korpus soll es für die Wissenschaft freigegeben werden. Die so zusammengetragenen Texte sind nicht nur für Sprachwissenschaftler interessant, sondern können beispielsweise auch in ethnologischer Hinsicht ausgewertet werden. Das Projekt schafft also eine Grundlage zur gesamtheitlichen Erforschung des Selkupischen. Das Korpus soll innerhalb des Projekts zusätzlich im Hinblick auf die Syntax des Zentral- und Südselkupischen ausgewertet werden, es bietet die Basis, die erste umfassende und systematische syntaktische Beschreibung des Süd- und Zentralselkupischen anzufertigen. Besonders in diesem Bereich besteht ein eklatanter Forschungsrückstand, die vorhandenen Beschreibungen zum Selkupischen stützen sich vor allem auf Beobachtungen zur Phonologie und Morphologie, die wenigen Arbeiten zu syntaktischen Strukturen beschäftigen sich zumeist mit Nordselkupisch und behandeln nur Teilaspekte. Durch die angestrebte Zusammenarbeit mit den Kollegen von der Pädagogischen Universität in Tomsk wird das Projekt nicht nur institutionelle sondern auch Landesgrenzen überschreiten. Zur Verwirklichung der verschiedenen Ziele des Projekts werden unterschiedliche Forschungsmethoden und Kompetenzen miteinander verbunden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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