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Zentrale Klinische Infrastruktur (Zentralprojekt 1)

Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269234613
 
Translationale, patientenorientierte Forschung setzt kontinuierlichen Zugang zu Patienten und adäquaten Kontrollen voraus. Die Zugangsmöglichkeit zu Patienten mit seltenen Erkrankungen ist per Definition limitiert. Vor diesem Hintergrund etablierte die KFO in ihrer ersten Förderperiode das Zentralprojekt 1 (Z1) Zentrale klinische Infrastruktur, das systematisch Proben von Pemphigoid-Patienten und entsprechenden Kontrollindividuen asserviert. Das Z1-Projekt sammelt systematisch Proben von Pemphigoid-Patienten und adäquaten Kontrollindividuen. Des Weiteren phänotypisiert es diese Patienten ausführlich, u.a. mittels detaillierter Anamnese und klinischer Untersuchung sowie dem Zusammenführen aller verfügbaren medizinischen Aufzeichnungen und Laborbefunde. Sowohl die Probensammlung, als auch die Phänotypisierung erfolgen nach etablierten Protokollen, die während der ersten Förderperiode entwickelt wurden. In beiden Fällen wird angestrebt, die Patienten möglichst lange longitudinal nachzuverfolgen. Sämtliche Daten des einzelnen Patienten werden in der KFO-Datenbank, die das Z1-Projekt in der ersten Förderperiode etablierte, zusammenführt und kontinuierlich durch das Z2-Projekt – Biostatistik und Systemmedizin ausgewertet. Das Z1-Projekt wird diese Aufgaben auch in der 2. Förderperiode weiter erfüllen und alle benötigen Patientenproben und -daten systematisch asservieren. Ein neuer zentraler Aspekt bei der Phänotypisierung von Patienten mit bullösem Pemphigoid (BP) wird eine Charakterisierung des neurologischen Status sein. Diese ist von größtem Interesse, da in den letzten Jahren weitere Hinweise auf eine enge Assoziation zwischen dem BP und der vorherigen Manifestation unterschiedlicher neurologischer Erkrankungen aufgezeigt wurden. Die dieser Assoziation zugrundeliegenden Pathomechanismen sind bisher noch vollkommen unklar. Es wird spekuliert, dass möglicherweise alle BP-Patienten neurologische Veränderungen aufweisen, die die Ursache für die nachfolgende Entwicklung eines BPs sein könnten. Wir werden daher zukünftig die Phänotypisierung von BP-Patienten durch eine neurologische und neuropsychologische Untersuchung sowie eine morphologisch-funktionelle MRT-basierte Analyse des zentralen Nervensystems von BP-Patienten erweitern, um evtl. Gemeinsamkeiten im neurologischen Status von BP-Patienten herausarbeiten zu können. Durch die Projekte der KFO entstand in den letzten Jahren eine longitudinal sehr gut phänotypisch und molekular charakterisierte Kohorte von BP-Patienten. In der 2. Förderperiode wird das Z1-Projekt in einer Subkohorte dieser Patienten die Bestimmung des Transkriptoms, des Metaboloms und des Proteoms des peripheren Bluts organisieren. Die zusätzliche Kenntnis des Profils dieser drei Regulationsebenen wird es der KFO ermöglichen, Erkenntnisse zu kausalen Beziehungen zwischen der Aktivität einzelner Signalwege und der aktuellen Krankheitsaktivität zu gewinnen und damit neue therapeutische Zielstrukturen und Biomarker zu identifizieren.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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