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Paläobathymetrie des Südozeans und deren Rolle bei Klimaänderungen

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 279559463
 
Der Südozean beheimatet das weltweit größte und dynamisch aktivste ozeanische Strömungssystem, welches globale Klimavariationen enorm beeinflusst. Das Verständnis der vergangenen ozeanischen Zirkulation des Südozeans trägt dazu bei, die heutigen Beobachtungen von sich verändernden ozeanischen Parametern zu entschlüsseln und Vorhersagen von künftigen Klimavariationen zu verbessern. Dieses Projekt zielt darauf ab, Serien von paläobathymetrischen Gittern für geologische Zeiträume zu erzeugen, die kritisch für das Verständnis von Ozeanzirkulationen und Klimaänderungen in entsprechenden Zeitskalen sind. Dafür wird in einem ersten Schritt eine einheitliche und zusammenhängende digitale Stratigraphie von den konjugierenden Kontinentalrändern bis zu dem Tiefseeebenen des Südozeans erzeugt. Eine Auswahl von geeigneten DSDP-, ODP- und IODP-Bohrlokationen sowie das Netzwerk von bestehenden seismischen Profillinien dienen als Schlüsseldatensatze für die stratigraphischen Parameter. Die paläobathymetrischen Gitter des Südozeans, in denen die aktuellsten plattenkinematischen Modelle, lithosphärischen Sudsidenzabschätzungen und Modelle der erdmantelbedingten dynamischen Topographie berücksichtigt werden, sollen im nächsten Schritt für die Simulation von paläozeanographischen und paläoklimatischen Szenarien verwendet werden. Dabei liegt der Fokus auf den Öffnungen der ozeanischen Meeresengen, die topographische Entwicklung von Spreizungsrücken, Bruchzonen und Transformstörungen und ozeanischen Plateaus sowie die Erzeugung von Wassermassen und Strömungscharakteristiken entlang der Kontinentalränder und Schelfe. Das erwünschte Ziel dieses Projekts ist die Erzeugung von känozoischen Klimarekonstruktionen mit Hilfe von Erdsystemmodellen, die darauf eingestellt sind, den Einfluss der Meeresengen und Becken auf Paläozirkulationsmuster, den globalen Kohlenstoffkreislauf und die polare Eisschildentwicklung zu erfassen. Diese Modellläufe beinhalten Sensitivitätsstudien mit veränderten paläobathymetrischen und paläotopographischen Geometrien. Die Ergebnisse dieser Experimente werden verglichen mit Simulationen, die weitere antreibende Faktoren wie atmosphärische Treibhausgase und Gebirgsbildungen besitzen, um die relative Signifikanz der Paläogeographien auf die Entwicklung des globalen Klimas über lange geologische Zeitskalen herauszuarbeiten.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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