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Die Rolle von Tanyzyten in der nicht-klassischen Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen Achse

Fachliche Zuordnung Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung Förderung von 2015 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280063732
 
Tanyzyten stellen eine Untergruppe von Gliazellen dar, die in der Ependymschicht des 3. Ventrikels im Bereich des Hypothalamus lokalisiert sind. Tanyzyten exprimieren ein Repertoire an Genen, die für die Bereitstellung von Thyroidhormonen im Zentralnervensystem verantwortlich sind, wie die Transporter Slco1c1 und Mct8 als auch die degradierenden Enzyme Dio2 und Dio3. Charakteristisch für diesen Zelltyp ist die Ausbildung von singulären Projektionen, die weit ins Parenchym reichen und mit ihren Endigungen Kapillaren im Hypothalamus und der Media Eminenz (ME) umschließen. Diese plastischen tanyzytären Endigungen scheinen eine wichtige Rolle in der Freisetzung von Hormonen in das kapillare System der ME zu spielen. Jedoch ist die genaue Funktion von Tanyzyten, vor allem in der Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen (HPT)Achse, nicht vollständig verstanden.Um die physiologische Funktion von Tanyzyten in vivo aufklären zu können, haben wir neue rekombinante Adeno-assozierte Virus (rAAV)-Systeme entwickelt, die uns eine selektiv in vivo Manipulation dieses Zelltyps erlauben. Über diese rAAV-Systeme sind wir in der Lage, Gene zu transduzieren, die zu einer Expression von Proteinen, wie zum Beispiel des Kalziumsensors GCamP6s oder der Cre-Rekombinase, spezifisch in Tanyzyten führen. Mit diesen Methoden konnten wir selektiv in beta-Tanycyten eine TRH-Rezeptor 1 vermittelte Aktivierung des G alpha q/11-Signalweges durch TRH nachweisen. Zudem führte ein Doppelknockout der G alpha q- und G alpha 11-Untereinheiten in Tanyzyten zu einer Reduktion der basalen TSH Plasmaspiegel, was auf eine wichtige Funktion dieses Signalwegs in Tanyzyten für die Regulation der HPT Achse hinweist. Wir postulieren in diesem Projekt daher einen neuen, nicht klassischen Feedbackmechanismus, der über eine Thyroidhormon- sowie TRH-induzierte Veränderung der tanyzytären Morphologie die HPT Achsen-Aktivität moduliert.Im Zuge dieses Antrags sollen daher 1) die Auswirkungen von HPTAchse-Hormonen auf den durch TRH induzierten G alpha q/11-Signalweg sowie auf die Morphologie und Genexpression von Tanycyten untersucht und2) die in vivo Bedeutung dieser Veränderungen auf die TRH-Freisetzung und der Modulation der HPT- Achse aufgeklärt werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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