Aufwaertsschauende Impuls-Radarsysteme zur kontinuierlichen Beobachtung von Schneeakkumulation und Schmelze in Grönland (URSAM)

• Antragsteller: Dr. Achim Heilig
• Fachliche Zuordnung: Physische Geographie
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2020
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280330996

Trotz jahrzehntelanger Forschungstätigkeit auf dem grönlaendischen Inlandseis ist eine kontinuierliche Beobachtung von Schnee- und Firneigenschaften sowie deren zeitliche Änderung bisher gewissermaßen unmöglich. Jedoch, in sich ändernden klimatischen Bedingungen ist eine zeitliche Beobachtung von höchster Relevanz um Interaktionen von Akkumulation und Schmelze in den Perkolationsbereichen des grönländischen Firns zu verstehen. Durch wärmere Lufttemperaturen wird mehr Flüssigwasser in das Firnsystem perkolieren. Daraus folgt, dass mehr latente Wärme in den Firnkörper transportiert wird und sich zusätzlich die Stratigraphie im Firn verändert. Perkolierendes Flüssigwasser verstärkt die Ausbildung von Eiskrusten, welche wiederum eine weitere Perkolation von Wasser verhindern können. Daraus entwickeln sich selbstverstärkende Prozesse, welche bisher noch sehr wenig verstanden und deshalb auch nicht entsprechend modelliert werden können. Vor allem für eine korrekte Vorhersage der Oberfächenmassenbilanz ist ein besseres Verständnis dieser Prozesse unerlässlich.Dieser Projektantrag hat eine kontinuierliche Beobachtung von Akkumulation und Schmelze auf dem westlichen grönländischen Inlandeis mittels aufwärtsschauenden Radarsystemen zum Ziel. Dieses anvisierte Projekt könnte einen sehr großen Beitrag für ein besseres und genaueres Verständnis der Wechselwirkungen von Akkumulation und Schmelze und vor allem der Folgen von Schmelzprozessen auf den Firnkörper in der Perkolationszone des westlichen Inlandeises liefern. Das Ziel dieses Projektes ist ein besseres Prozessverständnis für eine genauere Erfassung der Oberflächenmassenbilanz in dieser Region.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen