Detailseite
Projekt Druckansicht

Theoretische Weiterentwicklung und empirische Überprüfung des physical activity-mediated Demand-Control (pamDC) Modells

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280477745
 
In diesem Fortsetzungsantrag möchten wir den kausalen Einfluss von Arbeitsanforderungen und Handlungsspielräumen auf körperliche Aktivität und Wohlbefinden untersuchen. Der Antrag führt das Projekt „Warum Arbeit krank macht: Fehlende körperliche Aktivität in der Freizeit als Erklärung für negative Effekte von Arbeit auf Gesundheit“ (GZ entfernt) thematisch fort. In dem Projekt (GZ entfernt)haben wir ein neues theoretisches Modell entwickelt: das physical-activity-mediated Demand Control (pamDC) model (Häusser & Mojzisch, 2017). Im Mittelpunkt dieses Modells steht die Hypothese, dass die Effekte von Arbeitsanforderungen und Handlungsspielräumen auf das psychische Wohlbefinden partiell durch körperliche Aktivität in der Freizeit mediiert werden. Zur Überprüfung der postulierten Zusammenhänge wurden fünf Studien mit komplementären methodischen Ansätzen durchgeführt (zwei Ambulatory Assessment Studien, zwei experimentelle Arbeitsplatzsimulationen und eine Längsschnittstudie), die in der Gesamtschau robuste Belege für das Zutreffen der Modellvorhersagen erbringen. Allerdings zeigte sich auch, dass unser Modell einer weiteren theoretischen Ausdifferenzierung bedarf. Dies betrifft erstens die postulierten Effekte der Handlungsspielräume, für die sich bisher keine klare empirische Evidenz finden ließ. Eine theoretische Analyse zeigt die Notwendigkeit, zwischen strukturellen und inhaltlichen Handlungsspielräumen zu differenzieren. Zweitens ist auch eine genauere Differenzierung verschiedener Anforderungstypen sinnvoll, insbesondere hinsichtlich der Selbstkontroll- und Selbstregulationserfordernisse. Drittens soll die zeitliche Auflösung der im Modell abgebildeten Zusammenhänge stärker berücksichtigt werden und so den hoch dynamischen psychologischen Mechanismen Rechnung getragen werden. Viertens soll eine Spezifizierung derjenigen Aspekte von Wohlbefinden erfolgen, für die die Modellvorhersagen besondere Gültigkeit aufweisen. Dabei sollen auch physiologische Indikatoren eine stärkere Berücksichtigung finden. Diese Ziele sollen in einer Ecological Momentary Assessment Studie und in drei experimentellen Arbeitsplatzsimulationen verfolgt werden. Neben der Ausdifferenzierung verschiedener Formen von Anforderungen und Handlungsspielräumen soll in der Ecological Momentary Assessment Studie erstmals das pamDC Modell hinsichtlich physiologischer Indikatoren von Wohlbefinden im Feld überprüft werden (Herzratenvariabilität, elektrodermale Aktivität). Die geplante in situ Messung erlaubt es zudem, der angenommenen hohen zeitlichen Auflösung der Zusammenhänge Rechnung zu tragen. Die drei Arbeitsplatzsimulationen dienen der weiteren Ausdifferenzierung von Anforderungen und Handlungsspielräumen sowie der experimentellen Mediatortestung. Von dem Fortsetzungsprojekt versprechen wir uns eine deutliche theoretische Schärfung des pamDC Modells und damit nicht nur eine bessere Vorhersagekraft, sondern auch eine deutlich höhere theoretische und praktische Relevanz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Andreas Mojzisch
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung