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Quantifizierung der Reaktion von schnell erodierenden Landschaften auf Klimaänderungen mit kosmogenen Nukliden

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280477818
 
In vielen Regionen der Erde führt die globale Erwärmung und die damit verbundenen Veränderungen im hydrologischen Krieslauf zu Änderungen im Gesamtabfluss und der Häufigkeit und Magnitude von Flutereignissen. Derartige Änderungen im Abfluss werden sich wahrscheinlich unmittelbar auf die Transportkapazität von Flüssen niederschlagen. Wie Klimaänderungen jedoch die Sedimentzufuhr von Hängen beeinflusst, ist nur wenig verstanden. In diesem Projekt wollen wir die Konzentration von kosmogenen Nukliden in Talterrassen des Yamuna Flusses in Indien messen, um die zeitliche Variabilität von Hangerosionsraten zu bestimmen und um herauszufinden, wie eine schnell erodierende Landschaft im Himalaja auf Klimaveränderungen in der Vergangenheit reagierte. Wir werden unseren geochemischen Ansatz mit einer Rekonstruktion der Geometrie und des Volumens der Talverfüllung, die auf Geländekartierung und topographischer Modellierung basiert, ergänzen. Die geometrische Rekonstruktion erlaubt es uns die räumliche Verteilung von Sedimentspeichern und die zeitliche Änderungen des Flusslängsprofils zu ermitteln, welche die Sedimenttransportkapazität beeinflusst. Darüber hinaus werden wir unterschiedliche geochronologische Methoden anwenden um ein genaue Chronologie des Aggradations- und Einscheidungszyklusses zu erhalten und diese Daten mit sedimentologischen Beobachtungen zu Herkunft und Quelle der Sedimente und mit einer paläohydrologischen Rekonstruktion anhand von stabile Isotopen in Blattwachsen, untermauern. Diese Daten, kombiniert mit unseren Volumenabschätzungen und der Erosionsgeschichte der Hänge, erlauben uns Veränderungen des Sedimentbudgets mit der Zeit zu erfassen und ein umfassendes Bild der Umweltbedingungen während der Aggradation zu rekonstruieren und damit gegenwärtige Modelle zum Einfluss von Klimaveränderungen auf die Landschaftsentwicklung im Himalaja zu testen. Die erwarteten Ergebnisse dieses Projekts werden sowohl für die Einschätzung der Folgen des rezenten Klimawandels von Bedeutung sein, als auch ein besseres Verständnis für die Folgen der Quartären Klimaschwankungen auf die Erosion des Himalaja und der damit verbundenen, postulierten globalen Umweltveränderungen ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
Mitverantwortlich Professor Dr. Dirk Sachse
Kooperationspartner Professor Vikrant Jain, Ph.D.
 
 

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