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Die Integration von Form und Bewegung bei der Gesichtserkennung
Antragstellerin
Dr. Katharina Dobs
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 280741132
Die Fähigkeit Informationen der Form und Bewegung von Gesichtern zu integrieren ist von entscheidender Bedeutung für menschliche soziale Interaktionen. Der größte Teil unseres Wissens über Gesichtswahrnehmung basiert allerdings auf Studien, die statische Gesichter als Untersuchungsstimuli verwenden. Überraschend wenig ist bekannt darüber, wie und wann Menschen Informationen aus der Gesichtsform und -bewegung integrieren um ein Gesicht zu erkennen. Dieser Mangel an empirischen Untersuchungen ist zum Teil auf früheres Fehlen von gut kontrollierbaren dynamischen Gesichtsstimuli zurückzuführen. Zudem werden theoretische Modelle, die Verhaltens - und Bildgebungsdaten verbinden können, benötigt um die Integration von Gesichtsform und -bewegung im menschlichen Gehirn zu verstehen. Seit kurzem profitiert die Forschung zur multisensorischen Wahrnehmung von der Anwendung sogenannter Modelle optimaler Signalintegration. Hier möchten wir diese normativen Modelle anwenden um die Mechanismen und neuronalen Grundlagen der Integration von Gesichtsform und -bewegung bei der Gesichtserkennung zu untersuchen.Ziel des Forschungsprojekts ist insbesondere die Beantwortung folgender Fragestellungen: 1. Was sind die expliziten Gewichtungen und Funktionen, mit der Menschen Form und Bewegung bei der Gesichtserkennung integrieren? Dies möchten wir mit Hilfe der Kombination von hoch kontrollierbaren dynamischen Gesichtsstimuli, Psychophysik und quantitativen Vorhersagen von Modellen optimaler Signalintegration untersuchen. 2. Welche Gehirnbereiche sind bei der Integration von Gesichtsform und -bewegung beteiligt? Dazu möchten wir Analysen der optimalen Integrationstheorie anwenden um Verhaltensdaten mit funktionellen Bildgebungsdaten zu korrelieren.Die Ergebnisse des Projekts haben bedeutende Auswirkungen auf kognitive, mathematische und neuronale Modelle der Gesichtswahrnehmung, welche derzeit annehmen, dass Form und Bewegung von Gesichtern in anatomisch und funktional getrennten neuronalen Pfaden verarbeitet werden. Außerdem können die Ergebnisse zum Verständnis, der Diagnose und der Therapie von Störungen beitragen, die Dysfunktionen der Gesichtswahrnehmung beinhalten, wie z.B. Prosopagnosie oder Autismus.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Frankreich
Gastgeberin
Leila Reddy, Ph.D.