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A hybrid casting process for the manufacturing of intrinsic CFRPaluminum compounds

Subject Area Primary Shaping and Reshaping Technology, Additive Manufacturing
Materials in Sintering Processes and Generative Manufacturing Processes
Term from 2015 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 281570803
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Im Projekt wurde ein neuartiges Verfahren zum Verbinden von CFK und Aluminium im urformenden Fertigungsschritt des Aluminiumdruckgießens zu einem intrinsischen Hybrid entwickelt und untersucht. Die CFK-Komponente mit PEEK Matrix wird dabei in Aluminium eingegossen, so dass keine zusätzlichen Fügeelemente erforderlich sind. Eine definierte PEEK-Schicht schützt das CFK im Prozess vor der Aluminiumschmelze und trennt beide Materialien. Eine Charakterisierung der Verbindungstechnologie erfolgte über Single-Lap Probekörper. Auf mit PEEK beschichtete CFK-Organobleche wurde ein Aluminiumkörper (AlSi10MnMg) angegossen. Im Laufe des Projektes wurde der Einfluss der Aluminiumgussteildicke sowie der PEEK-Schichtdicke und der Prozessparameter des Aluminiumdruckgießprozesses betrachtet und optimiert. Eine PEEK-Schichtdicke von 250 µm und ein Gussteildicke von 10 mm erwiesen sich als zielführend. Eine Erhöhung der Schmelzetemperatur, der Anschnittgeschwindigkeit, der Zuhaltezeit und des Nachdrucks im Aluminiumdruckgießprozess führten zu einer Erhöhung der Verbindungsfestigkeit, während eine Erhöhung der Werkzeugformtemperatur zur einer Verringerung der Verbindungsfestigkeit führte. Durch die Optimierung der Prozessparameter wurde eine Zugscherfestigkeit von max. 24 MPa an den Single-Lap Prüfkörpern erreicht. Eine definierte Wärmebehandlung nach dem Aluminiumdruckgussprozess (Abschrecken und Warmauslagern) hat einen positiven Einfluss auf die Verbindungsfestigkeit. Die thermische Beanspruchung infolge des Auftreffens der Aluminiumschmelze auf die PEEK-Schicht führt zur Porositäten in dieser durch gasförmige Zersetzungsprodukte. Dennoch treten hohe Verbindungsfestigkeiten ohne Formschluss oder Kraftschluss auf. Durch Schliffbilder und REM Aufnahmen der Grenzfläche zwischen PEEK und Aluminium, konnte eine Mikroverzahnung als Kraftübertragung ausgeschlossen werden. Die Aufnahmen zeigen eine klare Trennung zwischen den unterschiedlichen Materialien. DSC und TGA Analysen der PEEK-Schicht deuten darauf hin, dass die thermische Beanspruchung des Aluminiumdruckgießens keine signifikanten Degradationen in der PEEK-Schicht auslösen. Mittels XPS und IR- Spektroskopie wurden allerdings Degradationsprozesse in Form von Komplexbildung zwischen dem Sauerstoff des PEEK und Aluminium in der Grenzfläche nachgewiesen. TEM-Aufnahmen und EDX Analyse zeigen eine ausreichend nahe Grenzfläche zwischen PEEK und Aluminium für eine physikalische bzw. chemische Wechselwirkungen. Eine numerische Beschreibung der hybriden Verbindungen erfolgte mittels eines Kohäzivzonenmodells, das die Haftung zwischen PEEK und Aluminium abbildet. Die erforderlichen bruchmechanischen Kennwerte wurden durch Versuche an der Verbindung zu den Versagensmodi identifiziert. Das erstellte numerische Modell zeigt eine gute Übereinstimmung zwischen Experiment und Simulation. Für eine numerische Abbildung des thermischen Einflusses auf die PEEK Grenzschicht, wurden Materialmodelle hinsichtlich des thermomechanische Verhaltens angepasst. Durch eine Subroutine von Typ USDFLD konnte der thermischen Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften des teilkristallinen PEEK während des Abkühlprozesses berücksichtigt werden. Als Demonstrator-Struktur wurde ein Hatrack Bracket ausgewählt und umgesetzt. Hierbei ist der verschraubte Teil mit komplexen Spannungsverläufen aus isotropem Aluminium gefertigt, der auf zugbelastete Teil aus anisotropem CFK. Da eine durchgängige CFK-Struktur in das Aluminium eingegossen wurde, erfolgte die Kraftübertragung über einen Formschluss. Das Hybridgussverfahren wurde 2020 mit dem 3. Platz des AVK-Preises in der Kategorie „Prozesse und Verfahren“ ausgezeichnet.

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