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Ressourcen, Ressourcenwettbewerb und Institutionelle Anbindungen in der Wissenschaft

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282112487
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung von institutionellen Mehrfachanbindungen unter Wissenschaftlern. Eine Pilotstudie auf Basis wissenschaftlicher Publikationen in Fachzeitschriften zeigt eine deutliche Zunahme der auf Veröffentlichungen genannten institutionellen Anbindungen pro Wissenschaftler. In Deutschland stieg beispielsweise die Anzahl der Autoren mit mehr als einer angegeben Institution von 9% im Jahr 2008 auf über 19% im Jahr 2013. Erklärungsansätze für diesen Trend sind bisher jedoch hautsächlich anekdotischer Natur. Dieses Forschungsvorhaben stellt das bislang erste dar, das diesen Trend anhand einer umfangreichen befragungsbasierten Studie, sowie mittels bibliometrischer Daten systematisch untersucht. Forschungsgegenstand sind dabei Wissenschaftler aus verschieden Fachbereichen (Biologie, Chemie, Ingenieurwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften) und unterschiedlichen Ländern (Deutschland, Großbritannien und Japan). Mögliche Erklärungsansätze für den beobachteten Anstieg multipler Anbindungen finden sich in Entwicklungen in den Wissenschaftssystemen in der jüngeren Vergangenheit. Dazu gehört sowohl eine größere Autonomie einzelner Einrichtungen, als auch die gewachsene Bedeutung von Forschungsevaluationen, sowie institutioneller und individueller Rankings. Darüber hinaus ist in vielen Fachbereichen die Forschung ressourcenintensiver geworden, was dazu führen könnte, dass Wissenschaftler verstärkt Zugang zu zusätzlichen Ressourcen suchen. Ziel ist es, sowohl die individuellen Motive einzelner Wissenschaftler für Mehrfachanbindungen als auch die von Institutionen gewählten Mechanismen zur Förderung oder Unterbindung von Mehrfachanbindungen zu untersuchen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll dabei ausgewertet werden, inwiefern Motive und Ausgestaltung von institutionellen, individuellen, fach- und länderspezifischen Attributen abhängen. Das Forschungsvorhaben zielt daher insbesondere auch auf die Identifizierung und Untersuchung der absoluten und relativen Bedeutung dieser Motive ab. Da Wissenschaftler nicht zufällig wissenschaftlichen Einrichtungen und anderen Institutionen zugeordnet werden, ist es von Bedeutung den bilateralen Auswahlprozess zu verstehen. Darüber hinaus soll der Zusammenhang zwischen multiplen Anbindungen und Forschungsleistung untersucht werden. Der Hypothese folgend, dass Mehrfachanbindungen Ressourcenengpässe zu überwinden hilft, Netzwerkbildung fördert, oder die Sichtbarkeit der Forschung erhöht, ist zu erwarten, dass derart motivierte Anbindungen die Forschungsleistung fördern. Schließlich ermöglicht das Vorhaben die Länder Deutschland, Großbritannien und Japan in den projektrelevanten Dimensionen zu vergleichen, um auf diese Wiese Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Wirkung unterschiedlicher Rahmenbedingungen auf Mehrfachanbindungen in der Wissenschaft zu ziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Japan
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Cornelia Lawson; Professor Dr. Sotaro Shibayama
 
 

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