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Edition und Übersetzung des arabischen Synaxariums für die zwölf Monate des koptischen Jahres aus den ältesten erhaltenen Handschriften.

Antragsteller Dr. Nashaat Mekhaiel
Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 282705086
 
Das Synaxarium gilt neben dem Difnar als das zentrale liturgische Buch der koptischen Kirche. Bis heute haben seine Texte ihren festen Platz im Gottesdienst der Kopten, einer der größten christlichen Gemeinden des Orients. Auf diese Weise erinnern sie in langer Tradition einerseits an Personen wie Heilige, Märtyrer, Apostel usw., daneben aber auch an wichtige Ereignisse der Kirchengeschichte und der biblischen Überlieferung. Lokale Heilige stehen hier neben allbekannten, als Heiligen verehrten Personen, die weithin Berühmtheit erlangt haben, biblische Gestalten wie Jesus, Maria oder die Apostel neben bedeutenden historischen Persönlichkeiten wie z. B. Kaiser Konstantin. Insofern weist das Werk eindeutig Charakteristika eines Kompendiums auf, dessen Entstehung man im frühen 13. Jh. ansetzt, das aber im Laufe der Zeit weitere Bearbeitung erfahren hat. Als hagiographische Quelle ist das Synaxarium heute von unschätzbarem Wert, besonders als Ergänzung zu bzw. Ersatz für frühe Märtyrerlegenden, die nicht mehr erhalten sind, weder auf Koptisch noch auf Arabisch, und aus denen die Kompilatoren des Synaxariums geschöpft haben. In dem hier beantragten Projekt geht es darum, den arabischen Text des Synaxariums für die zwölf Monate des koptischen Kirchenjahres, von Tut bis Misra (plus Nasi, dem kleinen Monat), aus den ältesten erhaltenen und bisher unveröffentlichten Handschriften, die die unterägyptische Rezension enthalten, neu zu edieren und auf diese Weise eine Lücke in der wissenschaftlichen Erforschung dieses Werkes zu schließen. Die neue Edition wird als Vorarbeit für eine mögliche editio maior konzipiert. Als Grundlage (Leittext) werde ich eine Handschrift aus dem 14. Jh. (jetzt im Koptischen Museum in Kairo) benutzen und zehn weitere Handschriften (fünf aus dem 14./15. Jh., vier aus dem 18. Jh., eine aus dem frühen 19. Jh.) sowie einige Fragmente angeblich aus dem 13. und 14. Jh. in einem Apparat kollationieren; die meisten dieser Handschriften sind bis jetzt noch gar nicht veröffentlicht worden. Die Edition ist vorerst als Online-Publikation gedacht. Auf der Basis des arabischen Textes wird eine deutsche Übersetzung erstellt und in gedruckter Form veröffentlicht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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