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Dynamik der Adaptation an die weiterführende Schule: Sagen kognitive und sozio-emotionale Prozesse innerhalb von Personen erfolgreichen Übergang vorher?

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283619097
 
Für die Mehrheit der neun- bis zwölfjährigen Kinder in Deutschland stellt der Übergang an die weiterführende Schule ein kritisches Lebensereignis dar, das mit zahlreichen Herausforderungen einhergeht und oftmals als anstrengend erlebt wird. Kinder müssen sich an viele neue Gegebenheiten an der weiterführenden Schule anpassen, die zentral für ihre schulischen Leistungen und ihre Sozialbeziehungen sind. Bisherige Studien haben große Unterschiede zwischen Kindern in der Anpassung und in den Leistungsverläufen in den ersten Jahren an der weiterführenden Schule gezeigt. Die Prozesse, die erfolgreicher Adaptation an die weiterführende Schule zugrunde liegen, sind jedoch weitgehend unbekannt. Aufgrund der vielfältigen Adaptationsprozesse (z.B. erhöhter Einsatz kognitiver Ressourcen für das Erbringen von Schulleistungen, Aufbauen neuer Sozialbeziehungen), ist der Einsatz von Selbstregulation essentiell. Um diese Prozesse zu erfassen, möchten wir in diesem Projekt den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule mit einem mikro-längsschnittlichen Design mit täglichen Messungen über vier Wochen vor und nach dem Übergang untersuchen. Diese Mikrolängsschnitte werden in einen Makrolängsschnitt integriert, der im ersten Halbjahr der vierten Klasse beginnt und in der sechsten Klasse endet. Durch die Untersuchung der täglichen kognitiven, selbstregulatorischen und sozio-emotionalen Prozesse von 200 Kindern mittels Ambulatory Assessment Methoden vor dem Übergang, wollen wir die Grundlage für das Verständnis von tagtäglichen Schwankungen in diesen Prozessen legen und ihr dynamisches Zusammenspiel (d.h. mögliche Kopplungen) untersuchen. Eine Follow-Up-Untersuchung der Kinder während und nach dem Übergang wird es ermöglichen, die Rolle von kurzfristigen Adaptationsprozessen und individuellen Unterschieden in den Kopplungen verschiedener Variablen über die Zeit sowie deren Vorhersagekraft für erfolgreiche Adaptation zu untersuchen. Wir erwarten, dass der Übergang mit erhöhten Fluktuationen in täglichen kognitiven und sozio-emotionalen Prozessen einhergeht. Des Weiteren nehmen wir an, dass Unterschiede zwischen Personen in den täglichen Zusammenhängen dieser kurzfristigen Adaptationsprozesse die erfolgreiche Adaptation an die weiterführende Schule vorhersagen können, die sich in Schulleistungen und sozialer Anpassung widerspiegelt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Judith Dirk
 
 

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