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Jacopo Stradas Magnum ac Novum Opus. Ein numismatisches Corpus des 16. Jahrhunderts. Phase 2b
Antragsteller
Professor Dr. Martin Mulsow
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Kunstgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Kunstgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 283692130
Jacopo Stradas Magnum ac Novum Opus ist ein Corpus von Münzen des Röm. Reichs mit über 9.000 Abbildungen. 30 Bde. mit den Münzen der röm. Kaiserzeit befinden sich in der FB Gotha, vier Bde. mit den Münzen der Röm. Republik in der BL London. Begonnen wurde es 1550 für Stradas Patron Hans Jakob Fugger, 1566 gelangte es in die Kunstkammer Herzog Albrechts V. von Bayern. Darüber hinaus schuf Strada einen elfbändigen Münzkatalog, A. A. A. NumismatΩn Antiquorum ΔΙΑΣΚΕΥΕ, der in zwei Versionen in der Universitätsbibliothek Wien und der Nationalbibliothek in Prag erhalten ist. Das Projekt hat das Ziel, Bilder und Texte zu vereinen und zu kommentieren, diese in einer digitalen Online-Ausgabe zu präsentieren und das Material in seinem historischen und künstlerischen Kontext zu untersuchen. Im ersten Teil des Projekts wurden Stradas Münzzeichnungen in Gotha und seine Münzbeschreibungen in Wien digitalisiert und transkribiert. Für die ersten zwölf Kaiser wurden Zeichnungen (Gotha Bde. 1-14; ca. 4.100 Zeichnungen) und dazugehörigen Beschreibungen in die Datenbank des Census of Antique Works of Art and Architecture etc. eingegeben und, wenn möglich, mit dem originalen Münztyp verbunden: Dies ist eine unabdingbare Voraussetzung für die anschließende Untersuchung von Stradas Werk selbst und seiner Bedeutung für die Geschichte der Numismatik und der antiquarischen Studien im 16. Jh. Weiterhin werden Zeichnungen und Beschreibungen auch in die Datenbank des Projekts Translatio Nummorum integriert. Das Material wurde mit anderen numismatischen Arbeiten aus Stradas Werkstatt verglichen und in Zusammenhang mit Fuggers weiteren geistigen Interessen gestellt. Es diente auch zur kritischen Bewertung der numismatischen Methode von Strada, die im Kontext des Antiquarianismus Mitte des 16. Jhs. betrachtet wird. In der zweiten Phase sollen die Zeichnungen der Bde. 16-30 in Gotha (ca. 4.600 Zeichnungen) bearbeitet und in die beiden Datenbanken eingegeben werden. Diese Zeichnungen umfassen die Münzprägungen der späteren römischen, byzantinischen und mittelalterlichen Kaiser, noch relativ unerforschte Bereiche - sowohl in dem 16. Jh. selbst als in den neueren Studien zur Renaissance. Dadurch werden Rückschlüsse hinsichtlich Stradas Methode und eine Bewertung der Rezeption seiner Arbeit möglich sein. Darüber hinaus wird die Funktion von Stradas numismatischem Material in Bezug auf die weiteren visuellen Dokumentationen, die in seiner Werkstatt entstanden sind, untersucht. Fuggers Auftrag für das Magnum ac Novum Opus soll weiterhin im Zusammenhang mit seinen politischen Überzeugungen und seiner engen Verbindung zum kaiserlichen Hof untersucht werden. Schließlich werden ein Überblick und eine Analyse der Münzsammlungen in Italien, Frankreich und Deutschland, die Strada als Quelle dienten, einen detaillierten Beitrag zur Sammlungsgeschichte der Renaissance leisten. Es ist noch ein sechstes Jahr dringend notwendig, um das Projekt zu einem erfolgreichen Ende zu führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen