Bedeutung differentiell exprimierter microRNAs und ihrer Zielproteine in der Entstehung der Autoimmunmyokarditis im Mausmodell und in Patienten
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die genauen Gründe, warum sowohl bei Patienten als auch bei Mäusen eine Autoimmunmyokarditis auftritt, sind bisher unbekannt. Es wurde beobachtet, dass bestimmte Mausstämme wie A/J und BALB/C anfällig für die Entwicklung einer experimentellen Autoimmunmyokarditis (EAM) sind, während andere, wie der Stamm C57BL/6 (BL6), nicht dazu neigen. In vorherigen Versuchen haben wir festgestellt, dass eine Regulierung auf Ebene der differentiell exprimierten microRNAs (miRs) eine wesentliche Rolle spielen könnte. Daher besteht unser Ziel darin, durch ein vertieftes Verständnis der Mechanismen, die bei der Anfälligkeit für eine EAM beteiligt sind, langfristig neue therapeutische Ansätze für Patienten zu entwickeln. Im Rahmen dieses Antrags wurde zunächst die Rolle der miR-34a und miR-135a, die in BL/6 Mäusen hochreguliert werden, beim Schutz vor einer Autoimmunmyokarditis untersucht. Anschließend wurde getestet, ob die Inhibierung dieser miRs zum Verlust der Resistenz in BL/6 Mäuse gegenüber einer Autoimmunmyokarditis führt. Darüber sollte eine verstärkte Expression dieser miRs im Herzen von A/J und BALB/C Mäusen mittels AAV9-Vektoren vor der Entwicklung einer EAM schützen. Außerdem wurde die Rolle der Zielproteine dieser miRs, zu denen unter anderem das miR-34a Zielprotein PNUTS zählt, bei der Disposition für eine Autoimmunmyokarditis charakterisiert. Im nächsten Schritt wurden die miR-Expressionsprofile innerhalb eines Mausstammes untersucht, um genauer zu verstehen, warum trotz erfolgreicher Immunisierung mit TnI manche Mäuse keine Myokarditis entwickeln. Bei Tieren mit Myokarditis hochregulierten miRs miR-21a oder miR-146b wurden hierfür inhibiert, um eine Reduktion bzw. Hemmung der Entzündung zu erlangen. Zusätzlich wurden in diesem Kontext weitere Signalwege analysiert. Außerdem sollte untersucht werden, ob mittels einer AAV9-vermittelten Überexpression ausgewählter Zielproteine dieser beiden miRs (z.B. IRAK1, TRAF6, ERK1/2, Sprouty 1) die Entwicklung einer Autoimmunmyokarditis verhindert werden kann. Abschließend wurde das miR-Expressionsprofil von Myokarditispatienten (Blut, Biopsien) mit dem miR-Expressionsprofil der prädisponierten Mäuse nach TnI-Immunisierung korreliert.
