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Der Begriff der Künste. Eine Neubestimmung.
Antragsteller
Professor Dr. Georg W. Bertram
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284138227
Das Projekt zielt darauf, in kunstphilosophischer Perspektive eine Neubestimmung des Begriffs der Künste zu erarbeiten. Der zu entwickelnde Vorschlag besagt, dass Einheit und Unterschiedenheit der Künste derart zusammengedacht werden können, dass die Unterschiedenheit keine den Werken vorausliegende Bestimmung, sondern vielmehr Prozess und Produkt dessen ist, was gelungene Werke realisieren, die damit zugleich die Einheit der Künste jeweils neu bestimmen. Ist jedes gelungene Kunstwerk dergestalt unverrechenbar auf vorangehende Kunstwerke, so steht die Identität der einzelnen Künste mit jedem neuen Werk zur Disposition; sie ist Prozess und Produkt dessen, was im Rahmen einer unabgeschlossenen Geschichte ästhetischen Gelingens herausgearbeitet worden ist. Damit eignet den Künsten gleichermaßen ein bestimmtes wie ein unbestimmtes Moment: Bestimmt sind die Künste darin, dass sie unterschieden sind; unbestimmt sind sie darin, dass ihre Unterschiedenheit nicht feststeht, sondern sich geschichtlich entwickelt. Die begriffliche Klärung, auf die das Projekt zielt, soll in kritischer Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Konzeptionen in der Bestimmung des Kunstbegriffs gewonnen werden, die entweder vornehmlich die Einheit oder die Differenz der Künste betonen. Durch die Überwindung dieser Alternative soll verständlich gemacht werden, dass das Verschwinden von Künsten und die Emergenz neuer Künste kein kategorialer Sonderfall in der Geschichte der Künste ist, da mit jedem neuen gelungenen Werk die Künste in ihrer Ordnung prinzipiell zur Disposition stehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen