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KFO 309:  Virus-induced Lung Injury: Pathobiology and Novel Therapeutic Strategies

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284237345
 
Akute Infektionen der unteren Atemwege stellen weltweit ein zunehmendes Problem der öffentlichen Gesundheit dar und führen zu einer höheren Krankheitslast als jede andere Infektion, wobei die Sterblichkeitsraten in den letzten 50 Jahren weitgehend unverändert geblieben sind. Auch das Fehlen pharmakologischer Behandlungen für den verheerendsten klinischen Verlauf der Lungeninfektion, das akute Atemnotsyndrom ( Acute Respiratory Distress Syndrom = ARDS), unterstreicht den dringenden medizinischen Bedarf an neuen, wirksamen Therapieansätzen. Frühere Studien zeigten, dass Virusinfektionen die Hauptursache für die Mehrheit der ambulant erworbenen Pneumonien (community acquired pneumonia = CAP) bei Kindern und bei 41 % der erwachsenen Patienten mit CAP-assoziiertem ARDS sind. Darüber hinaus handelt es sich bei sechs von sieben der am häufigsten nachgewiesenen Krankheitserregern bei hospitalisierten Erwachsenen mit CAP um Viren. Unter anderem waren dies Influenza-Virus (IV)-Stämme, Humanes Rhinovirus (RV), Respiratory Syncycial Virus (RSV) und Coronaviren (CoV). Aktuell sind nur antivirale Behandlungen für IV-Infektionen verfügbar, zugleich sind sie jedoch von begrenzter Wirksamkeit und bergen das Risiko einer schnellen Virus-Resistenzentwicklung. Die genetische Veranlagung ist gemeinsam mit spezifischer Prä-Kondition oder Komorbiditäten wesentlicher Risikofaktor für schwere Verlaufsformen von Atemwegserkrankungen, gekennzeichnet durch mangelnde antivirale Kontrolle und/oder starke Entzündungen und Gewebeschäden. Darüber hinaus gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass virale Atemwegsinfektionen die Zusammensetzung und Vielfalt des Atemwegsmikrobioms beeinflusst und somit für schwere grampositive bakterielle Infektionen mit tödlichem Ausgang prädisponiert. Das Auftreten neuartiger Atemwegsviren im Rahmen von Pandemien, wie dem pH1N1/2009 IV und hochpathogener aviärer IV-Stämme oder des Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV), die eine erhebliche Morbidität und Mortalität verursachen, zeigen den Bedarf eines besseren Verständnisses der zu Grunde liegenden Pathobiologie virusinduzierter Lungenverletzungen auf. Dieser bisher unzureichend gedeckte klinische Bedarf wird in der Klinischen Forschungsgruppe KFO 309 Virus-induzierte Lungenverletzung - Pathobiologie und neuartige therapeutische Strategien, die im Januar 2017 etabliert wurde, adressiert. Ziel ist es, die molekularen Mechanismen und zellulären Kommunikationsnetzwerke, die Lungenschädigung, die Verschlimmerung chronischer Lungenerkrankungen und die Koordinierung der Lungenreparatur im Zusammenhang mit einer Atemwegsinfektion durch Viren aufklären. Die Klinische Forschungsgruppe widmet sich vor diesem Hintergrund folgenden Themen-Bereichen
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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