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Feature-spezifische BrainAGE-Profile im mittleren und späten Erwachsenenalter: Beziehungen zwischen individueller Körper-, Gehirn- und kognitiver Alterung
Antragstellerin
Dr. Katja Franke
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 284374581
Angesichts der weltweit steigenden Lebenserwartung ist es wichtig zu wissen, warum einige Menschen gesünder und erfolgreicher altern als andere. Insbesondere die Alterung des Gehirns ist mit einer funktionellen Verschlechterung verbunden, die häufig zu einem Verlust an Lebensqualität, Behinderungen und neurodegenerativen Erkrankungen führt. Jedoch ist dieser komplexe Hirnalterungsprozess noch wenig verstanden. Da die individuelle Hirnalterung nicht direkt gemessen werden kann, wurden Techniken entwickelt, um diese schnell und präzise zu schätzen. BrainAGE ist die erste und am häufigsten verwendete Methode zur Vorhersage des Hirnalters – basierend auf MRT-Bildern und maschinellem Lernen. Exemplarische Erkenntnisse in diesem rasch wachsenden Forschungsbereich zeigen zunehmend, dass ein "älter" geschätztes Gehirn mit vorzeitigem physiologischem und kognitivem Altern assoziiert ist.In diesem Antrag werde ich die komplexen Beziehungen zwischen Markern der individuellen physiologischen, kognitiven und hirnbezogenen Alterung systematisch untersuchen, um zu bestimmen, welche Faktoren zu erfolgreichem Altern im mittleren bis späten Erwachsenenalter beitragen. Datengrundlage bildet die UK Biobank nutzen, die umfassende Daten von ca. 30.000 Personen umfasst. In Objective 1 werde ich meine gut etablierte BrainAGE-Methode zur Schätzung der individuellen Hirnalterung weiter entwickeln, indem ich weitere Neuroimaging-basierte Features integriere. In Objective 2 werden mittels komplexer statistischer Methoden die Assoziationen zwischen individueller Gehirn- und Körperalterung untersucht, d.h. der Einfluss der aus einer Fülle medizinischer Daten resultierender Gesundheitsprofile auf verzögerte vs. vorzeitige Hirnalterung. Objective 3 ermittelt den Zusammenhang zwischen individuellen Hirnalterungsprofilen und kognitivem Altern unter Verwendung mehrerer standardisierter Tests der kognitiven Funktion. In Objective 4 werden schließlich die komplexen direkten und indirekten Zusammenhänge zwischen individueller Alterung von Gehirn, Körper und kognitiven Funktionen untersucht. Alle Analysen werden geschlechtsspezifisch durchgeführt, da sich Männer und Frauen in grundlegenden Aspekten ihrer normalen Funktion und Gesundheit unterscheiden. Dieses Forschungsprojekt trägt dazu bei, die Rolle des allgemeinen Gesundheitsstatus für die individuellen Unterschiede in struktureller und funktioneller Hirnalterung besser zu verstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen