Variation in the use of competent writers
General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Final Report Abstract
In diesem Projekt ging es darum, herauszufinden, was kompetente Schreiber eigentlich tatsächlich machen, wenn sie schreiben. Wir haben mittlerweile riesige Textsammlungen, die wir für sprachwissenschaftliche Untersuchungen nutzen können – aber die Grundlage dieser Sammlungen sind meist redigierte Texte (Bücher, Zeitschriften) oder Texte aus dem Internet, bei denen wir den Einfluss von Hilfsmitteln nicht ausschließen können. Wenn wir den unverfälschten Gebrauch beschreiben möchten, brauchen wir Texte, die weitestgehend frei von solchen Einflüssen sind. Hier bieten sich Abiturarbeiten an. Im Projekt wurde eine Sammlung von mehr als 1200 Abiturarbeiten der letzten 90 Jahre zusammengetragen (alle an ein und derselben Schule geschrieben). Die Arbeiten wurden abgeschrieben und mit linguistischen Informationen (Wortart, Fehlerart etc.) versehen. Außerdem wurden die Sätze automatisch syntaktisch analysiert (welche Wörter bilden Wortgruppen? welche Teile sind Subjekte, welche Objekte?). Diese syntaktische Annotation musste z.T. manuell korrigiert werden. Die Integration der Korrekturen in die Datenstrukturen stellte sich als nicht-trivial heraus und führte zur Entwicklung eines eigenen Tools, das für Wissenschaftler*innen in vergleichbaren Situationen nachnutzbar ist. Das gilt natürlich auch für das Korpus selbst, das auf Anfrage interessierten Kolleg*innen zur Verfügung steht. Im Moment lassen sich mit dem Korpus Fragen zur graphematischen Variation auf der Wort- und Satzebene beantworten; denkbar sind aber auch Erweiterungen in Richtung Textlinguistik oder didaktischer Fragestellungen. Aufgrund der technischen und personellen Schwierigkeiten wurden die inhaltlichen Ziele des Projekts – die Untersuchung der Variation auf Wort- und Satzebene – innerhalb der Projektlaufzeit nur teilweise erreicht; sie werden aber nach wie vor verfolgt.
Publications
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(2019). Das Vorfeldkomma – Fehler von heute, Regel von morgen? Der Deutschunterricht 4/2019, Interpunktion, S. 45–56
Berg, Kristian / Ursula Bredel / Nanna Fuhrhop / Niklas Schreiber