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Entwicklung eines Modells zur quantitativen Beschreibung logistischer Ursache-Wirkungs-Beziehungen für unterschiedliche Montageorganisationsformen
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Matthias Schmidt
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 286185637
Industrieunternehmen sehen sich einem stark steigenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Gerade die logistische Leistungsfähigkeit und insbesondere die Termintreue der Produktion stellen nach wie vor einen zentralen Wettbewerbsfaktor dar, um sich gegenüber Wettbewerbern am Markt zu behaupten. Viele Industrieunternehmen haben jedoch Probleme, ihre eigenen Anforderungen an die logistische Leistungsfähigkeit insbesondere an die Termintreue zu erfüllen. Die Gründe liegen in den komplexen Ursache-Wirkungs-Beziehungen innerhalb der Logistik, sodass die Wirkung einer logistischen Maßnahme für Industrieunternehmen nur schwer abschätzbar ist. Unternehmen benötigen daher geeignete Werkzeuge, um die Auswirkung einer Maßnahme auf die logistische Leistungsfähigkeit abschätzen und berechnen zu können und anschließend geeignete Maßnahmen auswählen zu können.Die Beschreibung komplexer Ursache-Wirkungs-Beziehungen durch sogenannte logistische Modelle liefert Unternehmen eine transparente und anwenderfreundliche Unterstützung zur Gestaltung und Steuerung der logistischen Prozesse im Unternehmen. Einflussgrößen werden systematisch strukturiert und ihre Auswirkung auf die Termintreue einer quantitativen Beschreibung zugänglich gemacht. Die auf Basis logistischer Modelle erworbenen Erkenntnisse können bei der Gestaltung und Steuerung des Logistikprozesses genutzt werden, um einerseits die optimale Maßnahmen zur Steigerung bspw. der Termintreue auszuwählen und andererseits die Auswirkung der Maßnahmen auf die Termintreue quantitativ abzuschätzen.Insbesondere der Montage kommt als Konvergenzpunkt vorgelagerter Prozesse eine zentrale Bedeutung hinsichtlich der logistischen Leistungsfähigkeit der unternehmensinternen Lieferkette zu. Viele Prozessstörungen in den vorangegangenen Prozessen werden erst im Montageprozess sichtbar, sodass die logistische Leistungsfähigkeit des Montageprozesses maßgeblich von den Versorgungsprozessen beeinflusst wird. Die Montage stellt als Prozess mit einem hohen Herstellkostenanteil damit nicht nur eine wichtige Stellgröße zur logistischen Leistungsfähigkeit dar, sondern trägt auch maßgeblich zur Rentabilität des Unternehmens bei.Aus diesem Grund soll in dem beantragten Projekt ein Wirkmodell zur quantitativen Abschätzung und Berechnung der Wirkzusammenhänge logistischer Zielgrößen in der Montage mit unterschiedlichen Organisationsformen entwickelt werden. Als Eingangsgrößen werden diverse logistische Einflussgrößen berücksichtigt, wie beispielsweise die Häufigkeitsverteilung der Terminabweichung der Versorgungsprozesse, die Art der Montageorganisationsform oder die Anzahl an Komponenten je Montageauftrag. Mit Hilfe des entwickelten Wirkmodells kann bspw. die Auswirkung einer pünktlicheren Bereitstellung von Komponenten quantitativ bewertet und so anschließend die Effekte auf den Montageprozess hinsichtlich zentraler logistischer Kennzahlen wie dem Umlaufbestand oder der Termintreue berechnet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr.-Ing. Peter Nyhuis